BLKÖ:Hosa, Georg und Thomas

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Horziczka
Band: 9 (1863), ab Seite: 336. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
GND-Eintrag: {{{GND}}}, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Hosa, Georg und Thomas|9|336|}}

Hosa, Georg und Thomas (Virtuosen auf dem Waldhorn, geb. zu Melnik in Böhmen, lebten in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts; Georg starb zu Brüssel 1766, Thomas ebenda 16. Mai 1786). Beide von der Natur mit einem außerordentlichen Talente für Musik begabt, erlangten auf dem Waldhorn eine solche Meisterschaft, daß sie in die Fremde gingen und sich auf ihrem Instrumente öffentlich hören ließen. In Belgien, wo sie auch Concerte gaben, wurden beide am Hofe des Herzogs Karl von Lothringen als Waldhornisten lebenslänglich angestellt. Ueberdieß unternahmen sie zusammen Kunstreisen, auf welchen sie nicht nur als Künstler ihres Instrumentes allgemeinen Beifall ernteten, sondern auch ein ansehnliches Vermögen erwarben; so daß Georg, als er starb, seiner in Böhmen in Armuth lebenden Schwester eine beträchtliche Summe im Testamente verschrieb, welche der Brüsseler Magistrat jenem von Prag 1787 übersandte. Der zweite Bruder Thomas erhielt nach dem Tode des Herzogs Karl eine Pension. Ob Georg auch componirt, ist nicht bekannt, Thomas aber hat mehrere Concerte und Duette für sein Instrument geschrieben, die er auch in seinen Concerten vortrug; doch scheint nichts davon durch den Druck bekannt geworden zu sein. – Namensverwandt und auch Musikus ist der Violin, und Violonvirtuose Franz Hossa, ebenfalls aus Böhmen gebürtig, der in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts sich auf seinen Instrumenten öffentlich hören ließ und überall großen Beifall fand. Einige Zeit war er als Concertspieler in Leipzig angestellt, dann begab er sich nach Wien, wo er eine Anstellung fand, aber von ihm auch nichts mehr gehört wurde.

Ersch und Gruber, Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste, II. Section, 11. Theil. S. 78. – Gerber (Ernst Ludwig), Neues historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1812, Kühnel, gr. 8°.) Bd. II, Sp. 730. – Universal-Lexikon der Tonkunst. Angefangen von Dr. Julius Schladebach, fortgesetzt von Eduard Bernsdorf (Dresden, Schäfer, gr. 8°.) Bd. II, S. 453 [nach diesem wäre Thomas am 16. März 1776 gest.]. – Gaßner (F. S. Dr.), Universal-Lexikon [337] der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, Franz Köhler, Lex. 8°.) S. 443 [nach diesem wäre Thomas 1786, und nach Gerber und der Ersch und Gruber’schen Encyklopädie 16. März 1786 gestorben]. – Dlabacz (Gottfried Johann), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815, 4°.) Bd. I, Sp. 667 [nach diesem ist Thomas am 16. Mai 1786 gestorben].