BLKÖ:Hollósy, Cornelia

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Hollósy, Aegidius
Band: 9 (1863), ab Seite: 228. (Quelle)
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Hollósy, Cornelia (Sängerin, geb. zu Gertenyes im Temeser Banate 1827). Tochter des (am 30. Jänner 1859) verstorbenen ungarischen Edelmannes Bogdan Hollósy. Gegen den Wunsch ihrer Eltern nahm sie Gesangsunterricht, und zwar zuerst bei Zimmermann in Temesvár, dann bei Salvi [229] in Wien und zuletzt bei Lamberti in Mailand. Die Bühne betrat sie zuerst in Corfu, dann in Turin; 1846 kam sie nach Bukarest und von da nach Temesvár, wo sie für wohlthätige Zwecke auftrat. Der Enthusiasmus, den sie dort erregte, war so groß, daß sie im Triumph nach Pesth geleitet wurde, wo sie alsbald große Erfolge feierte und in den Parthien der Maria Barthori und Ilka der erklärte Liebling des Publikums wurde. Im Jahre 1848 nahm sie einen Antrag nach Warschau an, kehrte aber schon im Jahre 1850 wieder nach Pesth zurück. Im Jahre 1851 vermälte sie sich mit Joseph Lonovics und lebte einige Zeit von der Bühne zurückgezogen auf dem Gute ihres Gemals. Verhältnisse führten sie jedoch 1855 auf den Schauplatz ihrer Triumphe zurück. Im Juli 1862 nahm sie aber für immer Abschied von der Bühne, und wurde ihr bei Gelegenheit ihres letzten Auftretens in der Oper „Bank-Bán“ vom Publikum und ihren Collegen eine sinnige Huldigung dargebracht. Ersteres verehrte ihr neben anderen kostbaren Geschenken einen Lorberkranz. Früher noch wurde von Jul. Bulyovszky die Ausführung eines Albums beantragt, welches die Photographien ihrer Berufsgefährten, der ungarischen Operncomponisten und hervorragenden Kunstfreunde enthalten, in den Handel kommen und davon der Erlös zu einer nach ihrem Namen benannten Cornelia Hollósy-Stiftung beim Pesth-Ofner Musikvereine verwendet werden sollte. Sie glänzte besonders in Bellini’schen Opern und die „Linda“, die „Nachtwandlerin“, aber auch die „Lucia“, überhaupt sentimentale Gesangscharaktere waren ihre schönsten Parthien.

Wiener allgemeine Musik-Zeitung, herausgeg. von Aug. Schmidt. VI. Jahrg. (1846), S. 401 [in den musikalischen Schutz- und Trutzbriefen aus Pesth]. – Sonntags-Zeitung (Pesth, gr. 4°.) 1856, Nr. 47. S. 376 [auf S. 372 ihr Porträt im Holzschnitt]. – Pesth-Ofner Zeitung, 1861, Nr. 290: „Cornelia Hollósy-Stiftung“. – Fremden-Blatt 1862, Nr. 210, in der Rubrik „Theater und Kunst“. – Szinházi naptár 1857 évre, d. i. Theater-Kalender für das Jahr 1857 (Pesth, Lex. 8°.) S. 43 [mit ihrem Porträt]. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburghausen, bibliogr. Institut, gr. 8°.) III. Suppl. Bd. S. 1486.[WS 1]

Anmerkungen (Wikisource)