BLKÖ:Hohenlohe, Wolfgang Julius Graf
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 9 (1863), ab Seite: 201. (Quelle) | |||
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Leopold zum Feldmarschall und Kriegsrath. [Thaten und Charakterzüge berühmter österreichischer Feldherren (Wien 1808, Degen. 8°.) Bd. I, Abthlg. 2. S. 332. – Der Tempel des Nachruhms u. s. w. (Wien 1797, Binz, 8°.) Theil I, S. 39. – Reilly (Franz Joh. Jos. v.), Skizzirte Biographien der berühmtesten Feldherren Oesterreichs von Maximilian I. bis auf Franz den II. (Wien 1813, 4°.) S. 235 [daselbst auch dessen Porträt in Kupferstich]. – Ersch und Gruber, Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste, II. Section, 13. Theil, S. 209. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. II, S. 625. – Oesterreichisches Militär-Konversations-Lexikon (Wien 1850, gr. 8°.) Bd. III, S. 247. – Porträte. 1) M. van Sommer fec. ad viv. 1665, 4°.; – 2) J. Sandrart sc. (Fol, zu Pferde).] –
Graf Wolfgang Julius (geb. 3. August 1622, gest. 26. December 1698), trat, 15 Jahre alt, in schwedische Dienste, aber auf den Wunsch seines Vaters bald wieder aus denselben, und begab sich nach Paris zur weiteren Ausbildung. Jedoch die Neigung zum Soldatenstande war so mächtig, daß er nach anderthalbjährigem Aufenthalte in Frankreich Paris heimlich verließ und unter falschem Namen als gemeiner Reiter Dienste im Regimente des Grafen von Ranzau nahm. Durch seine Bravour wurde er zum Führer einer Escadron ernannt, und als er sein Incognito ablegte, von dem Herzoge von Orleans, der ein Regiment deutscher Reiter errichtete, als Oberst an dessen Spitze gestellt. Er focht nun gegen die Hugenotten und nachdem er 1650, erst 28 Jahre alt, General geworden, unter Condé in den Niederlanden mit Ruhm und Auszeichnung. Endlich, nachdem er nach großen Hindernissen seine Entlassung erhielt, trat er 1658 in kaiserliche Dienste, kämpfte erst gegen Frankreich, und dann gegen die Türken in Ungarn, wo namentlich der glänzende Sieg über diese bei St. Gotthard (1664) wesentlich seinem Verdienste zuzuschreiben ist. Später ernannte ihn Kaiser