BLKÖ:Hinterhuber, Georg

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 9 (1863), ab Seite: 41. (Quelle)
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Hinterhuber, Georg (Apotheker und Botaniker, geb. zu Stein bei Krems 26. Mai 1768, gest. zu Salzburg 21. November 1850). Erlernte das Apothekergeschäft, welches er zuerst in seinem Geburtsorte, dann in Salzburg ausübte. Im Jahre 1802 kaufte er eine Apotheke in Stein, die er aber schon 1805 wieder verkaufte, worauf er nach Salzburg übersiedelte und dort eine neue Apotheke (zum weißen Engel) errichtete. Die kriegerischen Zeiten, von denen Salzburg heimgesucht wurde, übten auch auf ihn ihren lähmenden Einfluß, aber seine Energie half ihm sich emporarbeiten. Das Vertrauen seiner Bürger veranlaßte 1811 seine Wahl zum Municipalrath, wie seine Kenntnisse in Chemie, Naturgeschichte und vornehmlich in der Botanik seine Ernennung zum Professor der Naturgeschichte am Lyceum in Salzburg, wo er an der chirurgischen Schule auch Chemie und Botanik supplirte. Als Botaniker, in welcher Richtung er sowohl Werke als Pflanzen sammelte, wurde sein Name bald in wissenschaftlichen Kreisen bekannt und H. trat mit Männern wie Martius, Oken, Hoppe, Pohl, Trattinik in literarischen Verkehr. Seine vorherrschend naturwissenschaftliche Büchersammlung [42] enthielt mitunter die kostbarsten Werke aus diesem Gebiete und sein nach Linné geordnetes vaterländisches Herbar an 15.000 Arten. Darunter eine Anzahl Pflanzen von den Merville-Inseln, welche unter Cajetan Parry daselbst gesammelt und im Jahre 1832 von Auguste Milder aus London an H. gesendet wurden. Als Schriftsteller war H. nicht thätig, aber seine zahlreichen Beobachtungen, namentlich der Salzburger Phanerogamen, wurden von seinen Söhnen [s. die Folg.] in ihren gedruckten wissenschaftlichen Arbeiten benutzt. Außerdem hat H. ein vom Jahre 1802 bis 1843 sorgfältig geführtes Tagebuch, worin auch alle für die Stadt Salzburg wichtigen Ereignisse verzeichnet stehen, hinterlassen. Dieses wie sein Herbar und seine Bibliothek befinden sich zur Zeit im Besitze seines jüngeren, als Apotheker in Salzburg ansäßigen Sohnes Julius. Ferner zählt H. zu den Gründern des noch bestehenden geselligen und Lesevereins (Museum) in Salzburg. Mehrere naturforschende Gesellschaften, wie jene zu Erlangen, Marburg, die Senkenberg’sche zu Frankfurt, die botanische zu Regensburg, haben H. zum Mitgliede ernannt, und einer Compositengattung aus Nubien gab Dr. Fr. Schultz H.’s Namen.

Flora, botanische Zeitung, herausgegeben von der königl. botanischen Gesellschaft in Regensburg. Jahrg. 1851, Nr. 5. – Neuer Nekrolog der Deutschen (Weimar, B. F. Voigt, 8°.) XXVIII. Jahrgang (1850). S. 717. Nr. 200. – Storch (Franz Dr.), Skizzen zu einer naturhistorischen Topographie des Herzogthums Salzburg (Salzburg 1857, Mayr, 8°.) S. 22. – Oesterr. botanisches Wochenblatt, herausgegeben von Dr. Skofitz (Wien, 8°.) Jahrgang 1851, S. 91: „Nekrolog“ von Dr. Weitenweber.