Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Hillinger, Peter
Band: 9 (1863), ab Seite: 26. (Quelle)
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Hiller, J. (Kupferstecher, lebte zu Prag im 18. Jahrhunderte). Ueber diesen Kupferstecher, von dessen Arbeiten Dlabacz in seinem „Künstler-Lexikon“ mehrere aufzählt und den Tschischka einen „guten Kupferstecher“ nennt, ist nichts Näheres bekannt. Er arbeitete von 1716–1746 in Prag, dieß ist aus den Bezeichnungen vieler seiner Bilder zu entnehmen, denen er seinen Namen und öfter auch die Jahreszahl beisetzte. Der größte Theil seiner bekannten Stiche sind Abbildungen von Heiligen, mehrere Wappen und sonst unterschiedliche Gegenstände, als: eine Karte, botanische Tafeln u. dgl. m. Die 31 Porträte zu dem Werke: „Omnes Sancti Ordinis Praedicatorum quorum cultus ab Ecclesia Romana est probatus“ (Pragae, 8°.) hat H. sämmtlich nach Joseph Severoni’s Zeichnungen gestochen. Auch mehrere Titelblätter sind von seinem Grabstichel. Von seinen einzelnen Stichen sind anzuführen: „Effigies S. Wolfgangi, stirpe Svevici Comitis“ (Pragae 1725, 8°.), dem Grafen Franz Joseph von Czernin gewidmet; – „Joannes Nepomucenus canonizatus Romae die 19. Martii 1729“ (Pragae, 4°.); – „Der H. Franz Xaver“ (Prag); – „Der H. Anton von Padua“ (ebd., 8°.)-, – „Die H. Silla“ (ebd., 12°.); – „Der H. Nicolaus“ (ebd., 12°.); – „Das Haupt des H. Anastasius aus dem Karmeliter-Orden“; ferner mehrere „Marienbilder“, u. z. jenes von Mieß (1737, 8°.), von Schittenhofen (12°.), von Schönfeld (12°.), alle drei in Böhmen und von St. Jacob in der Prager Altstadt, welches Letztere sich überdieß auf der Rückseite mehrerer anderer Bilder H.s befindet, darunter eines Blattes mit den Bildern der „HH. Anna und Jakob“ und eines andern mit dem innern Prospecte der St. Jacobskirche, mit der Darstellung der an einem Kirchendiebe auf dem Altstädter Pragerplatze vollzogenen Strafe. Auch sind mehrere Prager Bruderschaftsblätter, als jene der H. Anna, der H. Barbara, des H. Benedict und die H. Apollonia von seinem Grabstichel. Daß H. 1746 noch gelebt, wird aus einem Bilde: „Die Höhle des H. Wolfgang, welche von einem Engel gezeigt wird“ geschlossen, das sich als Titelbild bei dem Andachtsbuche: Geistliches Brunnquellein zu Ehren des H. Bischof Wolfgangs (1746, 12°.), befindet.

Dlabacz (Gottfried Johann), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815, G. Haase, 4°.) Bd. I, Sp. 628. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München1838, E. A. Fleischmann. 8°.) Bd. VI, S. 181 – Tschischka (Franz), Kunst und Alterthum in dem österreichischen Kaiserstaate (Wien 1836, Fr. Beck, 8°.) S. 365.