Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Hawlik
Band: 8 (1862), ab Seite: 101. (Quelle)
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Hawlik, Ernst (Schriftsteller, geb. zu Brünn 6. Februar 1776, Todesjahr unbekannt). Besuchte die Musterschule in Brünn und, nachdem sein Vater in Dienste des Grafen Magnis zu Straßnitz trat, setzte er seine Studien [102] in dem daselbst befindlichen Piaristengymnasium fort. Die Humanitätsclassen besuchte er in Brünn und trat 1792 in die Dienste des Magistrats daselbst. H. schrieb 1794–1798 die Theaterkritiken in dem zu Brünn von Franzky herausgegebenen „europäischen Journal“; mehrere seiner Aufsätze sind ferner im „Brünner patriotischen Tageblatt“, in den „österreichischen Annalen der Literatur und Kunst“ enthalten. Auch begann er 1802 die Herausgabe des „Taschenbuches zur Aufmunterung vaterländischer Talente“ (Brünn, 12°.), welches 1803 und 1804 als „Taschenbuch für Mähren“ und nach dreijähriger Unterbrechung, 1808, als „Taschenbuch für Mähren und Schlesien“ erschien. Es enthält historische und andere Aufsätze von localem Interesse. Unter den Ersteren sind bemerkenswerth die Biographie des 1793 zu Paris guillotinirten mährischen Juden Dobruschka (1803, S. 105); – der Nekrolog des Philosophen und Naturforschers Max Grafen von Lamberg (1804, S. 23); – die Helden des Hauses Fürstenberg (ebd. 93); – Erinnerung an den Grafen Lamberg (1808, S. 189), – an Joseph Freiherrn von Petrasch (S. 207) – und an Bischof Dubraw (gest. 1553, S. 215). Hawlik scheint bis in sein Alter sich mit literarischen und namentlich mit historischen Arbeiten über Brünn beschäftigt zu haben; denn die Frankl’schen „Sonntagsblätter“ enthalten im Jahrgange 1845 Mittheilungen von einem Ernst Hawlik und zwar „Ueber die Entsetzung der Stadt Brünn von der Belagerung durch die Schweden im Jahre 1645“ und andere historische Notizen über Brünn, ebenso die „Moravia“ und die „Wiener Zeitung“ 1843. Auch scheint er eine und dieselbe Person zu sein mit dem Verfasser des Werkchens: „Zur Geschichte der Baukunst der bildenden und zeichnenden Künste im Markgrafenthum Mähren“ (Brünn 1838, 12°.), worin er die ihm von einem Freunde gegebene Lehre citirt: „Werde weder ein Kantianer, Schlegelianer, noch Hegelianer, sondern suche zu werden, nach wahrem deutsch-mährischen Dialecte gesprochen, ein Selberaner“.

D’Elvert (Christian), Geschichte des Bücher- und Steindruckes, des Buchhandels, der Büchercensur und der periodischen Literatur, so wie Nachträge zur Geschichte der historischen Literatur in Mähren und Oesterreichisch-Schlesien (Brünn 1854, Lex., 8°.) S. 230. – Czikann (Joh. Jac. Heinr.), Die lebenden Schriftsteller Mährens (Brünn 1811), S. 72. – Frankl (L. A. Dr.), Sonntagsblätter (Wien, 8°.) III. Jahrg. (1844), S. 1110, und IV. Jahrg. (1845), S. 750.