Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Handel, Max
Band: 7 (1861), ab Seite: 293. (Quelle)
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Hanák, Johann (Piarist und Naturforscher, geb. zu Kis-Kér in Ungarn am 25. Jänner 1812, gest. zu Kricsova bei Lugos 2. September 1849). Sein Vater, Weinbauer und Obstzüchter, übersiedelte 1820 nach Boldogkö-Ujfalu, wo der Sohn den Elementarunterricht erhielt; dann kam er in die Schulen nach Tálya, später nach Sátoralya-Ujhely und Kis-Szeben. 1832 trat er in den Piaristen-Orden und begab sich, nachdem er das Probejahr in Privigyé überstanden, als Lehrer der philologischen Classen nach Breznobánya. Er selbst setzte seine Studien fort, mit jenen seines Berufes das der Naturgeschichte nach Linné’s System [294] verbindend. So lebte er 1835 und 1836 zu Waitzen und ging 1837 nach Neutra, wo er die Theologie hörte. Dort wurde er mit dem Apotheker und Naturforscher Adolph Láng[WS 1] bekannt, stellte mit ihm systematische Forschungen in den Naturwissenschaften an und brachte binnen zwei Jahren eine schöne Sammlung aus dem Thier- und Pflanzenreiche zu Stande. Er und Paul Sümeghi waren die Begründer des ungarischen Vereines von Zobor, aus dem später die „Dugonicsgesellschaft“ entstand. 1840 wurde er zum Priester geweiht und als Lehrer nach Mármaros-Sziget geschickt, wo er seine Forschungen, mit reicheren Hilfsmitteln versehen, in ausgedehnterem Maßstabe fortsetzte. 1841 wurde er zum wirklichen Mitgliede des ungarischen naturwissenschaftlichen Vereines ernannt. Von Mármaros-Sziget kam er 1844 nach Waitzen, wurde aber von dort, um ihm die Vollendung eines bereits begonnenen großartigen naturgeschichtlichen Werkes zu erleichtern, von seinem Vorgesetzten 1845 nach Pesth übersetzt. 1848 wurde er vom Ministerium für Cultus und Unterricht zum Custos der Universitätsbibliothek und zum Professor der Naturwissenschaften in Ofen ernannt. Als ihm aber keine Besoldung verabfolgt wurde, entsagte er diesem Amte. Nach der russischen Intervention schloß er sich an die Revolutionspartei an, wurde aber bald darauf im Alter von 39 Jahren ein Opfer. der damals in Ungarn herrschenden Cholera. Kurz zuvor noch, von dem allgemeinen Geiste des Umsturzes mitgerissen, war ihm auch sein Priestergewand unbehaglich geworden, und als Ausdruck seiner Stimmung und Sinnesänderung in jener Zeit muß seine Broschüre über die Kirchenreform gelten. Außer einigen Zeitungsartikeln veröffentlichte er folgende Werke: „A természetrajz elemei az ifjúság számára“, d. i. Die Elemente der Naturgeschichte zum Gebrauche für die Jugend (Pesth 1845); – „Természetrajz, vagy is az állat, növény és ásványországnák természethü rajzókkal ellátott rendszeres leírása, magán és nyilvános oktatásra“, d. i. Naturgeschichte oder systematische, mit naturgetreuen Abbildungen versehene Beschreibung des Thier-, Pflanzen- und Mineralreiches, zum Privat- und zum öffentlichen Unterrichte (Pesth 1845). Letzteres Werk und mehrere andere bereits begonnene wissenschaftliche Arbeiten sind unvollendet geblieben. Seine Geschichte des Thierreiches in Ungarn hat Dr. Pólya 1849 drucken lassen. Das „Athenaeum“ und die „Hasznos mulatságok“, d. i. Nützliche Unterhaltungen, enthalten mehrere seiner naturwissenschaftlichen Aufsätze.

Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Daniélik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Jos. Danielik (Pesth 1856, Gust. Emich, 8°.) S. 180.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Adam Láng.