Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Haid, Joseph Anton
Band: 7 (1861), ab Seite: 204. (Quelle)
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Haiden auch Hayden, Johann (Doctor der Theologie und Philosophie, geb. zu Hradisch in Mähren 23. December 1716, gest. zu Ende des 18. Jahrhunderts). 1736 trat er in den Orden der Gesellschaft Jesu und erwarb die philosophische und theologische Doctorswürde. Im Orden selbst versah er 17 Jahre das Lehramt aus verschiedenen Fächern und war mehrere Jahre Prediger für die Studierenden und das Volk; dann wurde er Schulpräfect und zuletzt Bibliothekar am Clementinischen Collegium in Prag. H. war ein tüchtiger Linguist und besaß außer der Kenntniß der deutschen und der classischen Sprachen auch noch jene der hebräischen, čechischen, französischen und italienischen. Seine Schriften, [205] kirchlich-archäologischen und historischen Inhaltes, sind in chronologischer Folge: „Dissertationes de Therapeutis Philonis Judaei“ (Pragae 1756, 4°.); – „De instituto Ecclesiae infantibus mox cum baptismo conferendi sacramenta Confirmationis et Eucharistiae Dissertatio“ (ebd. 1758, 4°.); – „De Eugenii IV. decreto pro Armenis: num tamquam pars Synodi oecumenicae Florentinae sit respiciendum“ (ebd. 1759, 4°.); – „De Prudentii Marani Opinione Homousion Antiochiae seculo tertio proscriptum negantis“ (ebd. 1760, 4°.); – „Animadversiones criticae in Chronologiam“ (ebd. 1760, 8°.); – „Exercitationes chronologicae de tribus praecipuis annis Christi, nati, baptizati et morientis, ad calculum Joannis Kepleri olim apud Pragenses Astronomi accomodatae“ (ebd. 1761, 8°.); – „Appendix ad Exercitationes chronologicas de itinere Petri romano et commoratione“ (ebd. 1761, 8°.). Seit 1770 war H. auch Beisitzer des Consistoriums und Director der Studien im bischöflichen Seminar zu Königgrätz. Wann er gestorben, ist nicht bekannt; nach Meusel, der ihn in seinem Lexikon der „bis 1800“ verstorbenen Schriftsteller aufnimmt, muß er vor 1800 gestorben sein.

Abhandlungen einer Privatgesellschaft in Böhmen zur Aufnahme der Mathematik, der vaterländischen Geschichte und der Naturgeschichte. Zum Druck befördert von Ignatz Edlen von Born (Prag 1776, Gerlische Buchhandlung, 8°.) Bd. II, S. 283. [In Leop. Joh. Scherschnik’s Abhandlung: „Ueber den Ursprung und die Aufnahme der Bibliothek am Clementinischen Collegium zu Prag.] – Pelzel (Franz Martin), Böhmische, mährische und schlesische Gelehrte und Schriftsteller aus dem Orden der Jesuiten (Prag 1786, 8°.) S. 231. – Meusel (Johann Georg), Lexikon der vom Jahre 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller (Leipzig 1805, G. Fleischer, 8°.) Bd. V, S. 77. – (De Luca) Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch (Wien 1776, Ghelen’sche Schriften). Ersten Bandes erstes Stück, S. 166. – Ersch und Gruber, Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste (Leipzig, 4°.) II. Section, 1. Theil, S. 197.