BLKÖ:Gustinyi auch Gusztinyi, Johann

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Guszalewicz, Johann
Band: 6 (1860), ab Seite: 45. (Quelle)
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Gustinyi auch Gusztinyi, Johann (Bischof von Neutra, geb. im Arvaer Comitate 1718, gest. zu Mocsonok 1777). Betrat die geistliche Laufbahn und wurde in das Erlauer Seminar aufgenommen. Durch seine Geistesgaben lenkte er die Aufmerksamkeit des Bischofs von Erlau, Gabriel Anton Grafen von Erdödi, und seines Nachfolgers, Franz Grafen Barkoczy de Szala (Bd. I, S. 159), auf sich. Alsbald wurde er zum Domherrn in Erlau und zum Prälaten der königl. Tafel ernannt. Als Erzbischof Barkoczy in Erlau das Lyceum für den jungen Clerus errichtete, leistete ihm G. hilfreiche Hand. Im Jahre 1766 ernannte ihn Kaiserin Maria Theresia zum Bischof von Neutra, zum Obergespan des Neutraer Comitates und zum geheimen Rathe. Auf dem Berge Kövesd nächst Neutra ließ er für den damals entstandenen, jedoch vom Papste nicht genehmigten Orden der Nazarener ein Gebäude errichten. Für Kirchen, Schulen, Geistliche, Gelehrte, Waisen und Kranke bewies er stets große Freigebigkeit. Als der reformirte Prediger zu Körös, Stephan Helmeczi, das Werk „Igasság paissa“, d. i. Der Schild der Wahrheit (Miaburgi [Utrecht] 1743) herausgab, entgegnete ihm Gusztinyi mit dem Werke: „Udvösség Mannaja ..., d. i. Das Manna des Heils (Erlau 1759, Fol.). Helmeczi’s Schrift, welche G. im eben benannten Werke bekämpft, handelt von dem Sacrament des h. Abendmahles und behauptet: in seiner ursprünglichen Einsetzung werde es von der helvetischen Confession gefeiert. Als G. seine bischöfliche Würde antrat, veröffentlichte er noch einen Hirtenbrief, der einfach als „Epistola“ (Tyrnau 1766) im Drucke erschien, und Regeln, Pflichten und die eigentliche Weise des Priesteramtes erörtert.

Hiros (Samuel), Oratio de laudibus J. Gusztinyi, episcopi Nitriensis etc. (Poson. 1777, Fol.). [in Oettinger’s Bibliographie biographique (Brüssel 1854, J. J. Stienon, Lex. 8°.) erscheint er irrig als István.) – Horányi (Alexius), Memoria Hungarorum. et Provincialium scriptis editis notorum (Wien 1776, Ant. Loewe, 8°.) Bd. II, S. 49 und S. 92 (im Artikel: Helmetzi]. – Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856, Gustav Emich) S. 169 [erscheint da als Gusztényi]. – (De Luca), Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch (Wien 1776, Ghelen’sche Schriften, 8°.) Bd. I, Stück 1, S. 163. – Nagy (Iván), Magyarország családai czimerekkel és leszármazási táblákkal, d. i. Ungarns Familien mit Wappen und Stammtafeln, herausg. von I. Nagy (Pesth 1859, Rath, gr. 8°.) Bd. IV, S. 458.