BLKÖ:Gunesch, Andreas II.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 6 (1860), ab Seite: 34. (Quelle) | |||
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Noch ist hier zu gedenken eines siebenbürgischen Gelehrten, auch
Andreas II. Gunesch (geb. zu Hermannstadt 1648, gest. ebd. 27. Dec. 1703). Ob der obige Andreas G. in directer Linie von diesem Andreas G. abstammt, oder ob Beide nur mit einander verwandt sind, ist nicht bekannt. Jener ältere reiste 1669 nach Deutschland, um sich auf fremden Universitäten in der theologischen Wissenschaft auszubilden. Im J. 1674 kehrte er in sein Vaterland zurück, erhielt 1680 die Pfarre zu Petersdorf u. d. Walde, kam 1685 nach Kellneck und 1702 nach Müllenbach. Auf einem Besuche in Hermannstadt erkrankte und starb er im Alter von 55 Jahren. Seivert zählt viele handschriftliche Arbeiten dieses Gelehrten auf, von denen mehrere immer noch Beachtung verdienen dürften. Leider gibt er nicht an, wo sich diese Manuscripte aufbewahrt befinden. Es sind folgende: „Das sehnliche Verlangen eines Christen“, eine am 9. October 1696 gehaltene Leichenrede auf Daniel Femger, Stadtpfarrer zu Müllenbach; – „Fides Saxonum in Transylvania“ (1697), worin der Verfasser die Ehre der Siebenbürger Sachsen gegen mannigfache Anschuldigungen in Schutz nehmend, ihre unverbrüchliche Treue gegen ihre rechtmäßigen Beherrscher aus der Geschichte seit dem Tode des Königs Ludwig bei Mohác nachweist; – [35] „Supplementum in Libros VI Rerum Transylvaniae“ (1697), dieses Manuscript enthält Zusätze zu der Siebenbürgischen Geschichte des Kanzlers Johann Bethlen und eine Fortsetzung der Geschichte von 1663–1689; – „Vorstellung bes 17. Saeculi, derer Sachen, so sich in Siebenbürgen zugetragen“, eine Fortsetzung des Siebenbürgischen Würgengels vom Jahre 1600; – „Triga Aphorismorum de Saxonum in Transylvania Origine“; – „Decas Aphorismorum in libellum: Historia Ecclesiarum Transylvanicarum“; – „Antiquitates Capituli Saxopolitani, sive brevis Commemoratio Actorum Capitularium, Pastorum Szaszváros“ (1697); – „Kleinwinzige Medwischer Chronica“ (1700); – „Res antiquae Gothicae, Hunnicae et Longobardicae“ (1701); – „Ruina Hungariae. A. 1702 et 1703“; – „Oratio de Rerum publicarum corruptelis et medelis“. [Vergl. Johann Seivert’s „Nachrichten von Siebenbürgischen Gelehrten und ihren Schriften“ (Preßburg 1785, Weber und Korabinsky, 8°.) S. 127 u. f.]