BLKÖ:Grünne auch Grunne, Graf von Pinchard, Karl Ludwig

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Grünberg, Johanna
Band: 5 (1859), ab Seite: 394. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Karl Ludwig von Grünne in der Wikipedia
Karl Ludwig von Grünne in Wikidata
GND-Eintrag: 116892838, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Grünne auch Grunne, Graf von Pinchard, Karl Ludwig|5|394|}}

Grünne auch Grunne, Graf von Pinchard, Karl Ludwig (Feldmarschall-Lieutenant, geb. zu Wien 25. August 1808). Sohn des Grafen Philipp Ferdinand Wilhelm (s. d. Folg.). Trat, 20 Jahre alt, am 21. Jänner 1828 als Lieutenant in das Uhl.-Reg. Nr. 3 Erzherzog Karl, wurde am 16. Febr. 1829 Oberlieutenant im Huß.-Reg. Nr. 10, am 1. Oct. 1830 Rittmeister im Uhl.-Reg. Nr. 4; am 2. Juli 1838 Major im Uhl. Reg. Nr. 1, 5. Dec. 1842 Oberstlieutenant im Chevauxlegers-Regim. Nr. 7 und am 23. Dec. 1843 Oberst im Huß.-Reg. Nr. 2. Mit dieser Ernennung zugleich erfolgte seine Berufung an die Spitze des Hofstaates Sr. kaiserl. Hoheit Erzh. Stephan, 1847 wurde er Obersthofmeister und geh. Rath. Im August 1848 in gleicher Eigenschaft zu dem damaligen Erzherzog Franz Joseph berufen, blieb er nach dessen Thronbesteigung fortan in unmittelbarer Nähe des Monarchen. In diese Zeit fällt seine Vorrückung zum Generalmajor 19. Oct. 1848, zum Feldmarschall-Lieutenant am 12. Juli 1850, dann zum ersten General-Adjutanten Sr. Majestät des Kaisers, zum Vorstand der Militär-Central-Kanzlei. Diese letzten hohen Würden, welche des Grafen Stellung in der unmittelbaren Nähe der Person seines Monarchen bedingten, bekleidete derselbe bis zum J. 1859; in diesem wurde der Graf mit Allerh. Handschreiben von Schönbrunn 20. Oct. 1859 seines Postens als erster General-Adjutant des Kaisers in Gnaden enthoben, unter Einem zum Oberst-Stallmeister ernannt und mit dem Großkreuz des St. Stephansordens ausgezeichnet; auch behielt der Graf über in gedachtem Handbillet ausdrücklich ausgesprochenen Wunsch seines Monarchen die Capitänstelle der Garde-Gendarmerie. Die Geschäfte der Central-Kanzlei übergab er dem Feldmarschall-Lieutenant [395] Franz Grafen Crenneville, welcher an seine Stelle als erster General-Adjutant des Kaisers trat. Schon früher besaß der Graf, das Commandeurkreuz des österr. Leopold-Ordens, außerdem noch Decorationen von Rußland, Preußen, Baiern, Sachsen, Würtemberg und andern Staaten. Der Graf ist (seit 16. Mai 1831) vermält mit Karoline Gräfin Trautmannsdorff, aus welcher Ehe drei Söhne und drei Töchter abstammen (siehe unten die Genealogie).

I. Zur Biographie des Grafen v. Grünne. Wiener Theaterzeitung. 1851, 4. August. – Oestr. Militär-Konversations-Lexikon. Herausgeg. von Hirtenfeld u. Dr. Meynert (Wien 1851 u. f.) II. Bd. S. 806. – (Brockhaus) Conversations-Lexikon (10. Aufl.) VII. Bd. S. 280. – Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. 1850, Nr. 189. – Wiener (amtliche) Zeitung 1859, vom 24. Oct.