BLKÖ:Grünne, die Grafen von, Genealogie

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 5 (1859), ab Seite: 395. (Quelle)
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II. Genealogie der Grafen von Grünne. Die Grafen v. Grünne entstammen einem alten niederländischen Geschlechte u. z. dem der Herren von Hemricourt, welches schon im 12. Jahrhunderte in der damals sogenannten Hasbaye, einem beträchtlichen am linken Maasufer gelegenen Theile des Lütticher Landes blühte. Arnold II. wurde 1320 mit der Herrschaft Mozèt belehnt, Arnold III. war im Jahre 1363 Grand Bailli (so viel etwa wie Oberstburggraf) der Provinz Namur. Den Namen Grünne nahm zuerst Anton, Herr zu Mozèt, an, der die Herrschaft Grünne von seiner Mutter erbte und 1558 starb. Nikolaus Franz Hemricourt de Mozet, Graf und Herr von Grünne (geb. 25. Dec. 1701, gest. 15. Febr. 1751), wirkl. geheimer Rath, General-Feldzeugmeister, ein Liebling des Kaisers Franz I., folgte demselben nach Wien und erhielt 1745 bei der Krönung desselben in Frankfurt für sich und seine sämmtlichen Geschwister die erbliche Reichsgrafenwürde. Im Begriff mit Ankauf des Fürstenthums La Roche in Luxemburg die reichsfürstliche Würde in die Familie zu bringen und das Gouvernement von Luxemburg zu übernehmen, ereilte ihn der Tod. Von seinem Bruder Graf Philipp Anton I. (geb. 26. Nov. 1702, gest. 17. Mai 1753) stammen die jetzigen Glieder der Familie ab. Graf Philipp Anton I. war mit Anna Therese Gräfin von Eßterházy (gest. 1752) vermält; aus dieser Ehe stammt Graf Philipp Anton II. (geb. 11. Febr. 1732, gest. 3. April 1797), kais. Generalmajor, vermält (seit 1761) mit Christiane Magdalena Rahel v. Holstein. Aus dieser Ehe stammen: Graf Philipp Ferdinand Wilhelm (siehe den Folgenden), der Stifter der österreichischen – und Graf Joseph Maria Carlomann, der Stifter der niederländischen Linie, welche beide noch heute blühen. – I. Oesterreichische Linie: Philipp Ferdinand Wilhelm war mit Rosalie Freiin v. Felz vermält. Aus dieser Ehe stammt Graf Karl Ludwig (siehe den Obigen), vermält (seit 16. Mai 1831) mit Karoline Prinzessin v. Trauttmannsdorff, Tochter des Fürsten Johann von und zu Trautmannsdorff-Weinsberg, k. k. Oberststallmeister. Aus dieser Ehe stammen drei Söhne und drei Töchter: Graf Philipp (geb. zu Wien 4. Nov. 1833), Rittmeister im Adjutantencorps; – Graf Ferdinand (geb. zu Arad 2. Nov. 1836), kais. Oberlieutenant bei Graf Civalart-Uhlanen Nr. 1; – Graf Rudolph (geb. zu Wien 19. Sept. 1838), Lieutenant ebenda; – Gräfin Karoline (geb. zu Wien 5. Juli 1832), vermält (seit 27. April 1852) mit Koloman Grafen Széchényi; – Gräfin Marie (geb. zu Wien 8. Juli 1835); – Gräfin Therese (geb. zu Saaz 1. Aug. 1840). – II. Niederländische Linie: Von Grafen Joseph Maria Carlomann, dem Stifter derselben (geb. 20. Febr. 1763, gest. ?) stammen drei Söhne: Graf Alexander, Graf Wilhelm und Graf Eugen. Von dem ältesten, dem Grafen Alexander (geb. 11. April 1814, gest. 16. Dec. 1841), vermält (seit 10. Juli 1838) mit Maria Charlotte Octavie Freiin von Senzeile (geb. 7. Jänner 1817) stammt das gegenwärtige Haupt der niederländischen Linie Graf Karl Arthur Philipp Ernst (geb. zu Lüttich 15. März 1840). [Vergl.: Kneschke (Dr. Ernst Heinr.), Deutsche Grafenhäuser der Gegenwart (Leipzig 1852, Weigel, gr. 8°.) I. Bd. S. 298. – Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräfl. Häuser für das J. 1859. XXXII. Jahrg. S. 324. – Histor. heraldisches Handbuch (Gotha 1856, Perthes, 32°.) S. 283.]

III. Wappen der Grafen von Grünne. A. der österreichischen Linie: Im rothen Schilde ein silberner rechter Schrägbalken. Ueber der Grafenkrone ein gekrönter Helm, auf welchem drei Straußfedern (roth, silbern, roth) stehen. Das Wappen erscheint auch mit folgender Abänderung: auf dem gekrönten Helme ein offener rother Adlerflug, dessen rechter Flügel mit einem silbernen schräglinken, der linke mit einem schrägrechten Balken belegt ist. B. der niederländischen Linie: Quergetheilter Schild, oben in Roth ein silberner schrägrechter [396] Balken; unten in Gold drei schrägrechts gelegte Schlägel, welche die Stiele links wenden. Der Schild deckt die Grafenkrone. Schildhalter: rechts ein auswärtssehendes silbernes Einhorn; links ein auswärtssehender goldener Greif mit ausgeschlagener Zunge.