BLKÖ:Gleisbach, Grafen von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 5 (1859), ab Seite: 216. (Quelle) | |||
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[217] Erzh. Karl die Religionsfreiheit erbitten sollten. – Kaspar blieb 1607 gegen Die Türken bei Kanischa. – Sigmund Friedrich war 1644 innerösterreichischer Hofkriegsrath. – Hanns Sigmund 1670 innerösterreichischer Hofkammer-Präsident. – Sigmund (geb. 3. Jän. 1633, gest. in Leoben 24. Dec. 1703) war Priester der Gesellschaft Jesu u. lateinischer Dichter. Der schon genannte Sigmund Friedrich wurde am 7. Sept. 1628 für sich und seine Erben in den Freiherrnstand, und Hanns Sigmund den 18. Nov. 1677 in den Grafenstand erhoben. – Das Haupt der Familie ist gegenwärtig Graf Karl Joseph Anton Cajetan (geb. 9. Februar 1811), ein Freund des † Ministers Stadion u. Abgeordneter Steiermarks im österr. Reichstage 1848. In demselben wirkte er als Schriftführer und außer mehreren Abstimmungen trat er als Redner auf gegen den Antrag Schuselka’s in der Sitzung vom 23. Oct. 1848: „das Ministerium möge aufgefordert werden, die eigenmächtige (aus einer Proclamation an die Tyroler ersichtliche) Einberufung des tyrol. Landtages als ungiltig und unzulässig zu erklären“, und protestirte am 1. Nov. 1848 gegen die Annahme, daß die Sitzung, obwohl nur 136 Mitglieder zugegen, als eine legale fortgesetzt werden könne. Der Graf ist wirkl. Kämmerer, steirisch-ständischer Ausschußrath, Ausschuß und Mitglied mehrerer gemeinnütziger und wohlthätiger Vereine und Gesellschaften. Er ist unvermält.
Gleisbach, Grafen von (Genealogie). Ein altes steiermärkisches Geschlecht, dessen Ahnen in den Anfang des 13. Jahrhunderts zurückreichen, denn schon 1209 erscheint ein Rudolph G. in Urkunden. Mehrere Glieder der Familie bekleideten Staatswürden und fochten in den Türkenkriegen. Wilhelm von G. war unter den Abgesandten, welche 1578 vom- Schmutz (C.), Histor.-topograph. Lexikon von Steiermark (Graz 1822 u. f.) I. Bd. S. 497. – Oestr. Nat.-Encyklopädie (von Gräffer u. Czikann), (Wien 1835) II. Bd. S. 383. – [Kneschke, Ernst Heinrich Deutsche Grafenhäuser der Gegenwart (Leipzig 1854, Weigel, gr. 8°.) I. Bd. S. 268. – Ueber Graf Karl Joseph Ant. Caj.: Verhandlungen des östr. Reichstages ... (Wien 1848, Staatsdruckerei, 4°.) I. Bd. S. 449; II. Bd. S. 163; 166; 195 u. Einschaltblatt zu S. 198 u. 199; S. 217; 277; 682; III. Bd. S. 323, 390. – Ueber Graf Sigmund: Stoeger (Joh. Nep.), Scriptores Provinciae Austriacae Societatis Jesu ... (Wien und Regensburg: 1856, Mechitaristen und Manz, Lex. 8°.) pag. 99. – Wappen. Dasselbe ist aus den Wappen der Gleisbach und zweier ausgestorbener Familien: der Tunauer (seit Agnes Tunauer im J. 1370, welche mit Hanns v. Gleisbach verheiratet war) und der Familie von Fladnitz zusammengesetzt. Quadrirter Schild mit Herzschild. 1 u. 4 in Blau auf grünem Boden ein links springendes silbernes Pferd (Gleisbach); 2 u. 3 in Schwarz drei goldene rechtsgekehrte quer nebeneinandergestellte Halbmonde (Tunauer). Das Herzschild in Schwarz ein goldener Querbalken (Fladnitz). Auf der Grafenkrone erheben sich drei gekrönte Helme. Auf dem rechten wächst zwischen zwei blauen Büffelhörnern das Pferd des 1. und 4. Feldes hervor; auf dem linken ein die Sachsen einwärtskehrender schwarzer, mit den 3 Monden des 2. und 3. Feldes belegter Adlerflügel (Tunauer); auf dem mittleren zwei schwarze mit einem goldenen Querbalken belegte Büffelhörner (Fladnitz). – Stand der Familie. Ueber den gegenwärtigen Stand der Familie siehe Goth. genealogisches Taschenbuch der gräfl. Häuser auf das J. 1859 (XXXII. Jahrg.) – und Histor. heraldisches Handbuch zum gräfl. Taschenbuch auf das J. 1855 (Gotha, Justus Perthes) S. 252.