Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Garay, Johann
Band: 5 (1859), ab Seite: 86. (Quelle)
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Garay, Alois (Schriftsteller, geb. zu Szegszárd im Tolnauer Comitat 24. Dec. 1818). Sohn eines Handwerksmannes und Bruder des Folgenden. Besuchte die Schulen seines Geburtsortes, seit 1828 das Gymnasium in Fünfkirchen und zu Kecskemét, wurde 1836 Cleriker in Fünfkirchen, und da er nach Beendigung der theologischen Studien für die Priesterweihe noch zu jung war, Erzieher bei der Familie Mihalovics zu Fericsancze im Veröczer Comitat. 1842 kam er als Kaplan nach Nádasd, 1845 nach Mágocs, 1846 als Pfarrer nach Mocsolád, 1850 in gleicher Eigenschaft nach Lovászhetény und 1856 nach Kis-Székely. Früh versuchte er sich auf dem Gebiete der Literatur, auf welchem ihn der Einfluß seines Bruders Johann förderte. Zuerst arbeitete er für belletristische Blätter unter dem Namen Badacsonyi. Mit einem selbständigen Werke trat er erst 1852 auf: „Dalhangok a kath. egyház őstörténete-és szent szokásaiból“, d. i. Liederklänge aus der Urgeschichte und den heil. Gebräuchen der kath. Kirche (Pesth, [87] 8°.). Aus seinem Epos „Bethulia hölgye“, d. i. Die Dame Bethulia’s, brachten Proben die „Családi lapok“, d. i. Familien-Blätter, und aus seinen „Egyházi bucsuztatók“, d. i. Kirchliche Abdankungen, das „Kath. Néplap“, d. i. Kathol. Volksblatt. Seine übrigen Arbeiten sind: eine Uebersetzung der „Amaranth“ von Oscar von Redwitz; – „Regék és mondák“, d. i. Erzählungen und Sagen, nach mündlicher Ueberlieferung und in solcher Darstellung, daß sie eine moralische Richtung anbahnen, und in dieser neuen, edleren Form wieder in den Mund des Volkes zurückkehren sollen. Ferner schrieb er: „A kápolna“, d. i. Die Kapelle. Eine Novelle; – „A fehér galamb“, d. i. Die weiße Taube; – „Isten ujja“, d. i. Der Finger Gottes. Erzählungen; – „Egy délután“, d. i. Ein Nachmittag; – „A durva házastárs“, d. i. Der grobe Ehegatte; – „Az osztozó testvérek“, d. i. Die theilenden Geschwister; – „A telhetlen vő“, d. i. Der unersättliche Bräutigam; – „A hü szolga“, d. i. Der treue Diener; – „Fukar Pál s leánya“, d. i. Paul Fukar und seine Tochter; – „Réthalom helysége“, d. i. Die Ortschaft Réthalom; – „A kath. pap mint hitszónok“, d. i. Der kathol. Priester als Prediger; – „Tévedések és hibák“, d. i. Irrthümer und Fehler; – „Halotti beszédek és bucsuztatók“, d. i. Leichenreden und Abdankungen. Außer diesen finden sich in den „Családi lapok“ viele seiner Mittheilungen und Gedichte. G. gehört zu den wirksamsten Volksschriftstellern Ungarns in der Gegenwart.

Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. ungar. Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreib. Von Jakob Ferenczy und Jos. Danielik (Pesth 1856, Gustav Emich) S. 150.