BLKÖ:Fröhlich Edler von Fröhlichsthal, Anton

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Fröhlich, Erasmus
Band: 4 (1858), ab Seite: 374. (Quelle)
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Fröhlich Edler von Fröhlichsthal, Anton (Arzt, geb. zu Graz 1760, gest. in Wien 27. Jänn. 1846). Sohn eines Landschaftsbeamten, studirte die Medicin an der Wiener Hochschule, wurde am 10. Sept. 1783 zum Doctor promovirt, übte dann die ärztliche Praxis aus, wurde Leibarzt Sr. kais. Hoheit des Erzherzog Primas von Ungarn, Karl Ambros, und war als solcher 1809 in Preßburg bei der Umwandlung der Primatial-Realschule in ein Militärspital thätig, dessen Oberleitung er führte; am 19. Juni 1818 erhielt er die Ernennung als Hofarzt; früher schon (1803) bekleidete er die Würde eines Decan der medicin. Facultät und seit dem nämlichen Jahre die ihm von der bestandenen Hofcommission in Wohlthätigkeitssachen übertragene Stelle eines Armenvaters. In Anerkennung seiner Verdienste als Arzt um die leidende Menschheit und um die Wissenschaft erfolgte am 8. Oct. 1824 seine Erhebung in den Adelstand mit dem Prädicate von Fröhlichsthal. F. starb im Alter von 86 J. als Senior der ärztlichen Facultät. Als Schriftsteller war F. namentlich für die Heilmethode mit kaltem Wasser sehr thätig, deren erste Anregung er für sich in Anspruch nahm. Er gab folgende Schriften heraus: „Aufmunterung zur Blattern-Inocculation für alle Stände geschrieben“ (Wien 1799, Pichler); – „Ueber die erste Grundlage des menschlichen Glückes durch physische Erziehung und Bildung“ (Wien 1802, 8°.); – „Darstellung der Wesenheit der Arzneiwissenschaft und der Eigenschaften wahrer Aerzte“ (Ebenda 1811); – „Gründliche Darstellung des Heilverfahrens in entzündlichen Fiebern überhaupt und insbesondere im Scharlache; nebst der Anwendung des lauwarmen, kühlen und kalten Wassers“ (Ebenda 1823); – „Berichtigung der Meinungen über die Verdienste der ordinirenden Heilärzte und der Consulenten an Krankenbetten“ (Ebd. 1827); – „Abhandlung über die kräftige, sichere und schnelle Wirkung der Uebergiessungen oder der Bäder von kaltem und lauwarmem Wasser in Faul-, Nerven-, Gall-, Brenn- und Scharlachfiebern“ (zuerst 1820, 2. Auflage Wien 1842); dieser Schrift wurde von der unter Hufelands Vorsitz berufenen Commission wegen ihrer Wichtigkeit, wegen ihrer auf lange und genaue Versuche gestützten Erfahrung und wegen der Wohlthat, welche dadurch der leidenden Menschheit zufließt, der Preis zuerkannt. Als einen Anhang derselben ließ F. noch folgen: „Merkwürdiges Fortschreiten der Heilwissenschaft zum Gedeihen der leidenden Menschheit und Mittheilung der bewunderungswürdigen Kräfte des kalten Wassers als [375] Heilmittel in vielen Krankheitsformen“ (Wien 1845), worin F. eben die Einführung der Kaltwasser-Heilmethode, welche er wirklich seit mehr denn 30 J. praktisch betrieben hatte, für sich geltend machte.

Frankl (L. A.) Dr.), Sonntagsblätter 1845 (IV. Jahrg.) S. 516. – 1846 (V. Jahrg.) S. 143. – Adelstands-Diplom vom 8. Oct. 1824. – Wappen. Gevierteter Schild. 1 in Blau eine weißgekleidete Jungfrau mit fließendem schwarzem Haar, einen Lorbeerkranz auf dem Kopfe, in der Rechten eine natürliche aufrechte Schlange, in der Linken einen mit den Spitzen aufwärtsgekehrten Halbmond. 2 in Gold zwei ineinander geschlossene Hände, deren Arme in graues Gewand gekleidet sind. 3 in Gold auf grünem Boden ein hoher schroffer Felsen, aus dessen Mitte ein Wasser herabströmt [sein Heilverfahren mit kaltem Wasser symbolisirend]. 4 im blauen Felde zwei goldene gebundene Korngarben. Auf dem Schilde ein rechtsgekehrter Turnierhelm mit Krone, auf welchem sich ein einfacher schwarzer Adler erhebt, mit rechtsgekehrtem Kopfe, ausgeschlagener rother Zunge und ausgebreiteten Flügeln, mit dem Schweife so aus der Krone hervorwachsend, daß seine Füße nicht sichtbar sind.