Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 4 (1858), ab Seite: 128. (Quelle)
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Fabri, Joseph (Bildhauer, geb. in Padua um 1800). Bildete sich auf der Kunstakademie zu Mailand, wo er in dem Grafen Mellerio einen Mäcen fand, der das schöne Talent des Künstlers förderte und unterstützte. In Rom, wo er sich unter Canova (s. d. II. Bd. S. 251) ausbildete, setzte F. seine Studien an den Kunstwerken des Alterthums fort, dort vollendete er die kolossale Gruppe des Milon von Croton, der in einen Baumsturz geklemmt, von dem Löwen zerrissen wird. Diese Gruppe ist 28 Palmen hoch, also um drei Palmen höher als die Kolosse des Monte Cavallo. Für den Fürsten Eßterházy fertigte er die Gruppe „Venus und Amor“, für seinen Mäcen den Grafen Mellerio „Hector und Andromache“ und das Grabmonument für dessen Gemalin (1825), welches sich auf der in der Nähe von Monza gelegenen Villa des Grafen befindet. Von seinen andern Arbeiten sind bemerkenswerth das „Mausoleum des Cardinals Fontana“, zu St. Carlo in Rom mit der Figur der Fama am Sarkophage; – das „Denkmal für Tasso“, der Dichter ist in einer Vision der h. Jungfrau dargestellt; – an Canova’s Monument in der Kirche di S. M. Assunta (Frari) zu Venedig (vergl.: Canova II. Bd. S. 264 IV „Auszeichnungen“) ist der sitzende Genius am Sarkophag sein Werk; – für die Kaiserin von Oesterreich eine Vase mit der Gruppe: „Alexander und Roxane“; – das Marmordenkmal des Papstes Leo XII. in der Basilica Vaticana (enthüllt 1837); – das „Denkmal Palladio’s“, auf dem Friedhofe zu Vicenza; – die „Statue des h. Lukas“, in der Peterskirche zu Rom und die „Statue des h. Petrus“ für die Kirche San Francesco de Paula zu Neapel. Fabri’s Arbeiten beurkunden fleißiges Studium der Natur und Antike, er zählt zu Canova’s besten Schülern, und zu jenen Künstlern, welche Epoche gemacht. Gegenwärtig ist er Director der Museen des Vaticans und Laterans und Mitglied der Kunst-Akademien von Wien, Paris und San Lucca zu Rom.

Kunstblatt (Stuttgart, 4°.) 1820, S. 128. Dasselbe 1821. S. 36 [in diesem und im vorigen über seine für den Fürsten Eßterházy verfertigte Gruppe „Venus und Amor“]. – Dasselbe 1821, S. 73. [Aus Rom. Ueber Fabri’s Denkmal für die verstorbene Gemalin des Grafen Mellerio.] – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1835 u. f., 8°.) IV. Bd. S. 210 [führt ihn unter dem Namen Fabris an]. – Müller (Fr.)[WS 1], Die Künstler aller Zeiten u. Völker (Stuttgart 1857, Ebner u. Seubert, Lex. 8°.) II. Bd. S. 8.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Müller (Franz).