BLKÖ:Este, Beatrix Riccarda von Este

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
fertig
Band: 4 (1858), ab Seite: 85. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Maria Beatrice d’Este (1750–1829) in der Wikipedia
Maria Beatrice d’Este in Wikidata
GND-Eintrag: 123055113, SeeAlso
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Este, Beatrix Riccarda von Este|4|85|}}

Este, Beatrix Riccarda von Este[WS 1], Erzherzogin von Oesterreich, Herzogin von Massa und Carrara (geb. 7. April 1750, gest. zu Wien 14. Nov. 1829). Einzige Tochter Herkules III. Rainald von Modena aus dem Hause Este, vermälte sich am 15. Oct. 1771 mit Ferdinand, Erzherzog von Oesterreich (geb. 1. Juni 1754), drittem Sohne des röm.-deutschen Kaisers Franz I. und Maria Theresia´s, General-Feldmarschall, Gouverneur und General-Capitän der Lombardie (bis 1796); wurde Witwe den 24. Dec. 1806. Ihr Vater hatte sich schon 1741 mit Maria Theresia von Cibo-Malaspina (gest. 1790), Erbin von Massa und Carrara vermält. Im Jahr 1797 im Frieden von Campo Formio verlor er seine Staaten an Frankreich und erhielt 1801 im Lüneviller Frieden den österr. Breisgau, dessen Regierung er aber seinem Schwiegersohne Ferdinand überließ. Herkules III. selbst starb als letzter männlicher Sproß des Hauses Este zu Treviso 14. October 1803. Durch den Preßburger Frieden 1805 verloren Ferdinand u. Beatrix wieder den Breisgau und erst 1814 gelangte ihr ältester Sohn Herzog Franz IV. Erzherzog von Oesterreich und Este (geb. Oct. 1779) in den Besitz der modenesischen Staaten. Zu gleicher Zeit trat auch Beatrix die Regierung des schon 1790 von ihrer Mutter ererbten Herzogthums Massa und Carrara an, wozu nach Bestimmung des Wiener Congresses die kaiserl. Lehen in der Lunigiana hinzukamen, nach dem Tode der Herzogin aber alle diese Ländertheile an ihren Sohn Franz IV. gelangen sollten, was im J. 1829 auch der Fall war. Ihr übriges großes Privatvermögen ging an ihre zwei jüngern Söhne: die Erzherzoge Ferdinand Karl Joseph (siehe den Folgend.) und Maximilian (s. d. S.88) über. Von 9 Kindern ─ vier Erzherzogen und fünf Erzherzoginnen ─ sind mehrere vor ihr gestorben: Erzherzog Karl Ambros, Primas von Ungarn (s. d. S. 88), Erzherz. Maria Ludovica (geb. 1787, gest. 1816), nachmalige Kaiserin von Oesterreich, dritte Gemalin des Kaisers Franz I. (II.) Ihre älteste Tochter und Erstgeborne Maria Theresia starb den 28. März 1832 als Witwe des Königs von Sardinien Victor Emanuel und war die Mutter der nachmaligen Kaiserin Anna Maria Carolina Pia (geb. 19. Sept. 1803), Gemalin Sr. Majestät Kaiser Ferdinand I. (derzeit in Prag). ─ Franz V. Ferdinand Geminian, Erzherzog von Oesterreich Este (geb. 1. Juni 1819), folgte seinem Vater Franz IV. (gest. 21. Jänner 1846) in der Regierung. Der Erzherzog ist kaiserl. Feldmarschall-Lieutenant und Inhaber des österr. Inf.-Reg. Nr. 32. Seit 30. März 1842 ist er mit der Herzogin Adelgunde des Königs Ludwig von Baiern Tochter (geb. 19. März 1823) vermält. Sein Bruder Herzog Ferdinand Karl Victor, Erzherzog von Oesterreich starb (s. d. besond. Artikel S. 87). Von seinen zwei Schwestern ist die Herzogin Marie Therese Beatrix Erzherzogin von Oesterreich (geb. 14. Juli 1817) seit 7. Nov. 1846 mit Heinrich Prinzen von Bourbon, Grafen von Chambord, und die Herzogin Maria Beatrix Anna, Erzherzogin von Oesterreich (geb. 13. Febr. 1824), seit 6. Febr. 1847 mit Don Juan Carlos Maria von Bourbon, Infanten von Spanien, vermält.

[86] Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer u. Czikann), (Wien 1835, 6 Bde.) I. Bd. S. 215. ─ Ueber Herkules III. Reinald: Pahl, Nationalchronik 1803, S. 386. ─ Ueber Ferdinand, Gemal der Erzherz. Beatrix: Der Biograph. VI. Bd. S. 534. ─ Ueber Franz IV.: Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer u. Czikann), (Wien 1835, 6 Bde.) II. Bd. S. 182.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Siehe auch den 2. Artikel Maria Beatrix Riccarda von Este.