Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Ebert, Karl Egon
Band: 3 (1858), ab Seite: 416. (Quelle)
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Eble, Burkhard (Arzt, geb. zu Weil in Würtemberg 6. Nov. 1799, gest. zu Wien 3. Aug. 1839). Sein Vater war Wund- und Magistratsarzt zu Weil. Von seinen zwei Brüdern war Dominik Amtsphysikus ebenda und Ferdinand, k. k. Regimentsfeldarzt und oberstfeldärztlicher Directions-Secretär. Dem Wunsche derselben folgend, entschloß sich E. auch für das ärztliche Studium, wurde unter die besoldete« Zöglinge des Josephinums in Wien aufgenommen, studirte dann die Medicin an der Universität und wurde 1827 zum Doctor der Medicin promovirt. Während dieser Jahre versah er im Wiener Garnisonsspitale die Dienste eines Oberarztes. Besonders war es die Augenheilkunde, der er sein Studium zuwendete und darüber seine Beobachtungen in mehreren Schriften veröffentlichte. Von 1822–30 versah E. auch die Stelle eines Prosectors der Akademie. 1830 erhielt er von der Josephsakademie das Diplom eines Doctors der Chirurgie und Magisters der Augenheilkunde. 1832 wurde er Regimentsarzt beim Inf.-Reg. Hessen-Homburg und wenige Wochen später Bibliothekar und Aufseher der akademischen Schulen, welche seinen wissenschaftlichen Kenntnissen ganz entsprechende Stelle er bis zum 10. Juli 1837 bekleidete. In diesem Jahre begann sein seit 1827 bereits fühlbar gewordenes Leiden einen solchen Charakter anzunehmen, daß er Heilung in verschiedenen Bädern – jedoch vergebens – suchte, denn schon zwei Jahre später ereilte ihn der Tod im Alter von 40 Jahren. Sein Biograph Freiherr von Feuchtersleben bemerkt von ihm: „Man kann sagen, das Eble’s Leben aus zwei Abschnitten bestand, der erste war eine Kette von Thätigkeiten, der zweite eine Kette von Duldungen.“ [417] Als Fachschriftsteller entwickelte E. eine reiche Thätigkeit. Ueber sein Hauptfach, die Krankheiten des Auges, schrieb er: „Ueber den Bau und die Krankheiten der Bindehaut des Auges“ (Wien 1828 mit 3 Taf.) – in’s Französische übersetzt unter dem Titel: „De la structure et des maladies de la conjonctive traduit par E. de Losen de Seltenhoff“ (Brüssel 1838, 8°., mit 3 Taf.); – „Das Strahlenband im Auge“ (Dresden 1832); – „Ueber die in der belgischen Armee herrschende Augenkrankheit“ (Wien 1836), französisch: „Considérations sur la Blépharophtalmie catarrhale des armées belges“ (Brüssel 1836), wofür ihm der König von Belgien einen Brillantring verehrte; – „Die contagiöse oder egypt. Augenentzündung. Monographie“ (Stuttgart 1839 mit K. K.); überdies mehrere Aufsätze in Ammons „Zeitschrift für Ophthalmologie“, in den „Annales d’Occulistique et cact.“ p. Ainier und in den „Medicinischen Jahrbüchern des österreichischen Kaiserstaates“. Seine übrigen medicinischen Schriften sind: „Commentatio de studio anatomico“ (Wien 1827 mit 1 Taf.); – „Die Lehre von den Haaren in der gesammten organischen Natur“, 2 Bde. (Wien 1830); – „Taschenbuch der Anatomie und Physiologie“, zwei Bände (Wien 1831); von der Physiologie erschien eine zweite verbesserte und vermehrte Auflage als „Handbuch der Physiologie des Menschen“ (Wien 1837); – „Das Wildbad Gastein in seinen Beziehungen zum menschlichen Organismus“ (Wien 1832) und „Die Bäder zu Gastein“ (Wien 1834) – „Taschenbuch der allgemeinen Pathologie und Therapie in Verbindung mit Semiotik“, 2 Bde. (Wien 1833); – „Methodologie oder Hodegetik als Einleitung in das gesammte medicinisch-chirurgische Studium“ (Wien 1834); – „Versuch einer pragmatischen Geschichte der Anatomie und Physiologie vom J. 1800–1825“ (Wien 1836); – „Versuch einer pragmatischen Geschichte der Arzneikunde vom J. 1800–25. Als Fortsetzung von Sprengels Werk“, 1 Abthl. (Wien 1837). Auch dieses Werk, welches E. Sr. Majestät dem Kaiser widmen durfte, wurde in’s Französische übersetzt. Die zweite Abtheilung (als Fortsetzung Sprengels VI. Bd. 2. Abtheilung), welche sich vollendet im Nachlasse vorfand, wurde nach seinem Tode herausgegeben. In Anerkennung seiner vielfachen Verdienste um die Wissenschaft ernannten ihn mehrere gelehrte Akademien, als die Leopoldina, jene von Dresden, Erlangen, Berlin, Leipzig, Mons, Montpellier, Bath, Lyon, und kurz vor seinem Tode die k. k. Gesellschaft der Aerzte in Wien, zum Mitgliede; auch erhielt er für die Beantwortung der Preisfrage „Ueber die Verhältnisse des österr. Feldarztes“ die goldene Medaille.

Neuer Nekrolog der Deutschen (Weimar 1841, Voigt, 8°.) XVII. Jahrg. 1839, II. Theil. S. 679: „Nekrolog“ von Feuchtersleben. – Wiener Zeitung 1839, Nr. 235. – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer und Czikann), (Wien 1835, 6 Bde.) II. Bd. S. 8 und VI. Bd. Suppl. S. 424. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon (Hildburghausen 1853, Bibl. Inst., Lex. 8°.) VII. Bd. 4. Abth. S. 1450. – Porträt. Dasselbe befindet sich vor seinem Werke: „Versuch einer pragmat. Geschichte der Arzneikunde.