Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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De Filippi, Joseph
Band: 3 (1858), ab Seite: 199. (Quelle)
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Degen, Jakob (Mechaniker, geb. im Canton Basel 1756, gest. zu Wien 28. Aug. 1848). Kam im Alter von 10 Jahren (1766) mit seinem Vater nach Wien, welcher in Penzig bei der damals errichteten Bandfabrik als Werkmeister verwendet wurde. 9 Jahre beschäftigte er sich hier mit Bandweben; endlich bestimmte ihn sein überwiegender Hang zur Mechanik, die Uhrmacherkunst zu erlernen (1775). 1779 hatte er ausgelernt und trat bei einem Meister in Arbeit ein, bei dem er viele Jahre zubrachte, bis er 1793 selbst das Meisterrecht in Wien erhielt. Lange schon hatte ihn der Gedanke, eine Flugmaschine zu verfertigen, beschäftigt, jetzt widmete er ihm fast ausschließend seine freien Stunden. Im Oct. 1808 hatte er es auch wirklich schon so weit gebracht, daß er kleine Versuche in der k. k. Reitschule wagte. Beflügelt und in Verbindung mit einem Luftballon, der die ihm mangelnde Kraft von einigen Pfunden überwindend heben sollte, stieg er bis an die Decke; im Nov. desselben Jahres schon wagte er öffentlich auf dem Feuerwerksplatze im Prater zwei größere Versuche, die ziemlich gut ausfielen. Immer war indessen der Wind sein größter Gegner und blieb es auch, denn als er 1813 nach Paris reiste, mißlangen, [200] diesem Feinde erliegend, alle Versuche. Ueber seine Pariserfahrt erschien von Joh. Christoph Stelzhammer die Broschüre: „Denkschrift über J. Degens Aufenthalt in Paris“ (Wien 1816, 8°.). Degen selbst gab eine Beschreibung seiner Maschine unter dem Titel: „Flugmaschine“ (Wien, Geistinger, mit 1 Kupfer, gr. 4°.) heraus – und darüber erschien von Aug. Wilhelm Zachariä: „Beurtheilung der Degen’schen Flugmaschine“ (Leipzig 1809, Baumgärtner, mit Kupfern). Im Jahre 1820 erfand D. den Doppeldruck für Werthpapiere und wurde in Folge dieser Erfindung 1822 bei der priv. östr. Nationalbank angestellt, bei welchem Institute er bis 1842 diente, in diesem Jahre aber als 86jähriger Greis pensionirt wurde. Degen starb 1848 im Alter von 92 J.

Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer u. Czikann), (Wien 1835, 6. Bde.) I. Bd. S. 691. – Meyer (J.), Das große Konversations-Lexikon für gebildete Stände (Hildburghausen 1843 u. f., Bibl. Inst., Lex. 8°.) VII. Bd. 3 Abth. S. 1143 [giebt Wien als seinen Geburtsort und läßt ihn irrig bald nach 1813 gestorben sein].