BLKÖ:De Filippi, Joseph

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Dedovich, Martin von
Nächster>>>
Degen, Jakob
Band: 3 (1858), ab Seite: 198. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Giuseppe De Filippi in Wikidata
GND-Eintrag: 1055548777, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|De Filippi, Joseph|3|198|}}

De Filippi, Joseph (Arzt u. Fachschriftsteller, geb. zu Varallo Piombo in Sardinien 31. Mai 1782, gest. zu Luvinate im lombard. Gebiete von Como 23. März 1856). Erhielt seine erste Erziehung in den Seminarien von Gozzano und Novara und vollendete den Cours der Chirurgie. Die Kriegswirren veranlaßten ihn 1803 in einem Corps der Pontoniere Dienste zu nehmen, wo er sich bald durch seine Dienstleistungen einen Namen erwarb und zu andern Truppenkörpern übersetzt wurde, mit denen er die denkwürdigen Züge durch Europa und selbst jenen nach Rußland mitmachte. In der Zwischenzeit (1811) erwarb er die medicinische Doctorwürde. Seine Kenntnisse und auf den Schlachtfeldern gewonnene Erfahrung erwarben ihm bald einen solchen Ruf, daß er im Auftrage des Gouverneurs der Lombardie öfter bedeutende Missionen an die Universität von Pavia übernehmen mußte, oft zu schweren Kranken außer Landes berufen, und überhaupt jedesmal, wenn es im Gebiete der Wissenschaft, die er ausübte, Wichtiges zu regeln oder anzuordnen galt, zu Rathe gezogen wurde. Als Schriftsteller seines Faches machen sich seine Arbeiten nach Urtheilen der Fachmänner ebensowohl durch die Eleganz ihres Styls als die Gründlichkeit der Behandlung und den Scharfsinn seiner Beobachtungen geltend. De Filippi zählt zu den emsigsten Mitarbeitern der leider – wie alle guten kritischen Blätter Oesterreichs – eingegangenen Biblioteca italiana, welche eben seine werthvollsten Arbeiten enthält; darunter: „Osservazione sulla gangrena secca procedente da congelazioni“; – „La riflessioni sulla cheratonissi“; – „Le considerazioni sullo stato della chirurgia“. – Selbständig sind von ihm erschienen: „Lettera al signor estensore degli „Annali della medicina fisiologico-patologica“ (Mailand 1824, Silvestri, 8°.); – „Della scienza della vita. Discorsi“ (Mailand 1830, 8°.); diese Abhandlungen waren früher in der „Biblioteca italiana“ (LVIII. S. 414 u. LIX. S. 352) abgedruckt; – „Nuovo Galateo medico intorno al modo di esercitare la medicina, consigli ad un giovane medico“ (Florenz 1839, 18°.); – „Nuovo Saggio analitico sull’ infiammazione“ (Mailand 1821, 8°.); – „Annotazione di medicina pratica“ (Mailand , gr. 8°.). – Im „Catalogo dei Libri spettanti alla Società d’incoraggiamento di scienze ec. ec. in Milano 30 Giugno 1856“ (Mailand, Guglielmini, gr. 8°.) erscheint S. 73, Nr. 1426 Giuseppe De Filippi auch als Autor des „Elogio del Dottor Enrico Acerbi“ (Mailand 1828, 8°.); doch ist diese Angabe irrig, denn der Verfasser dieses Elogio ist ein Giovanni Domenico Filippi. – Jos. De Filippi war Mitgl. mehrerer gelehrten Akademien, unter and. der k. k. Gesellschaft der Aerzte in Wien, des Athenäums in Bergamo und seit 1840 wirkliches Mitglied des Istituto lombardo, für welches er in seinem Wissenszweige eine große Thätigkeit entwickelte. [199] In seinem hohen Alter, durch eigene Leiden in der Ausübung der Praxis verhindert, zog er sich in die Ruhe des Landlebens zurück, doch die Armen von Luvinate, wo er die letzten Jahre lebte, halten sein Andenken in Ehren, denn nicht nur, sein Alter und seine eigenen Leiden vergessend, begab er sich um zu helfen, zu den Schwerkranken, sondern übte auch andere Wohlthaten aus und verbreitete in seiner nächsten Umgebung mannigfachen Segen.Philipp[WS 1] (Naturforscher), Sohn des Vorigen, ist gegenwärtig Professor der Naturgeschichte an der Universität zu Turin und wurde erst vor Kurzem zum Mitgliede des Lombardischen Institutes erwählt. De Predari in seiner „Bibliografia enciclopedica milanese “ zählt mehrere bemerkenswerthe Schriften und Abhandlungen unter dem Namen eines De Filippi – ohne jedoch einen Taufnamen anzugeben – auf, welche wohl den in Rede stehenden zum Verfasser haben dürften; es sind die folgenden: „Memoria sugli anellidi della famiglia delle sanguisughe con indicazione di alcune specie indigene della Lombardia“ (Mailand 1837, mit Taf.); – „Lettera al signor D. M. Rusconi sopra l’anatomia e lo sviluppo delle clepsine.“ (Pavia 1839, 8°., m. 2 Taf.); dieser Brief ist ein Supplement und eine Berichtigung zu der im obigen Werke enthaltenen „Storia delle clepsine“; – in der „Biblioteca italiana“ befinden sich folgende Abhandlungen: „Sul terreno terziario sub Apennino ed in particolare sulla collina di S. Colombano. Memoria geologica“ (LXXV. S. 275); – „Sul terreno secondario della Provincia di Como“ (XCI. S. 12); – „Catalogo ragionato e descrittivo della raccolta dei Serpenti del Museo dell’ I. R. Università di Pavia“ (XCIX. S. 163, 306); – und in C. Cattaneo’s „Notizie naturali e civili sulla Lombardia“ (1844) befinden sich die Abhandlungen; „Cenni sui pesci d’ aqua dolce della Lombardia“ – und „Stato geologico della Lombardia“; endlich im zweiten Jahrgange des „Monde illustrato“ die Lebensskizze: „Della vita e degli scritti di Carlo Porro“.

Veladini (Giovanni), Cenni necrolocici intorno ad alcuni membri effettivi dell’ I. R. istituto lombardo di scienze lettere ed arti ec. (Mailand 1857, Bernardoni, Lex. 8°.) S. 50. – Predari (Francesco), Bibliografia enciclopedica milanese ... (Mailand 1857, Carrara, 8°.) S. 31, 342 u. 593. – Giornale dell’I. R. Istituto lombardo ecc. (Milano Bernardoni) Fasc. LIV (1857) Pag. 505. Nekrolog von Giov. Beladini.

Anmerkungen (Wikisource)