Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Danieletti, Daniel
Band: 3 (1858), ab Seite: 157. (Quelle)
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Danielik, Johann (Theolog, Domherr von Erlau, geb. zu Murány im Gömörer Comitat am 20. Mai 1817). Besuchte die Schulen in Rosenau und Pesth und in letzterer Stadt machte er sich an der damals seit 5 Jahren bestandenen ungarischen Schule durch seinen Eifer, insbesondere aber durch eine Abhandlung bemerkbar, welche im IV. und V. Bande der „Munkálatok“ erschien. Im J. 1836, also im Alter von 19 Jahren, erhielt er die philosophische Doctorwürde. Im J. 1839 wurde er zum ordentlichen Professor der Philosophie und der ungar. Literatur im Rosenauer Lyceum ernannt und als solcher 1840 zum Priester geweiht. 1842 zum Professor der Theologie ernannt, trug er nebst der [158] griechischen und hebräischen Sprache auch noch das gesammte Bibelstudium vor, bis er im März 1848 sich nach Pesth begab, um bei der von Karl Somogyi redigirten Zeitschrift „Religio és Nevelés“ mitzuarbeiten. Im Juli desselben Jahres übernahm er die Redaction dieser Zeitschrift, wurde deren Eigenthümer und gibt sie noch heute unter dem Titel „Religio“ heraus. Im J. 1852 erschien von ihm das Werk: „Emlékkönyv“, d. i. Erinnerungsbuch 2 Bde., das aus theologischen Abhandlungen und Kritiken besteht. Die im 2. Bande dieses Werkes abgedruckte Abhandlung: „A történet szelleme“, d. i. Der Geist der Geschichte, erhielt im J. 1855 von der theologischen Facultät den Horváth’schen Preis. 1853 wurde D. zum Vice-Präses des St. Stephanvereines gewählt, welche Würde er noch gegenwärtig bekleidet. Seine Abhandlungen sind theils in der „Religio“, theils im „Emlékkönyv“, erschienen. Die vorzüglicheren sind: „A miveltségről“, d. i. Ueber die Bildung; – „A protestantismus mint észvallás és aranyszabadságról“, d. i. Vom Protestantismus, als einer Vernunftreligion und einer goldenen Freiheit; – „Kis ismétlés nem árt“, d. i. Eine kleine Wiederholung schadet nicht; – „Don Nicola Mazza“; – „A schweizi külön szövetség és az iskola“, d. i. Der Schweizer Sonderbund und die Schule; – „Az egyházi javakról tulajdonjogi tekintetben“, d. i. Die Kirchengüter von eigenthumsrechtlichem Standpuncte aus betrachtet; diese ist auch selbständig erschienen; – „Az állami tetszvényjognak eltörlése Austriában“, d. i. Die Aufhebung des Placetum regium in Oesterreich; – „A classicai irodalomról gymnasiumainkban“, d. i. Ueber die classische Literatur in unsern Gymnasien; – „A ker. szeretetről“, d. i. Ueber die christliche Liebe; – „A speculativus rendszerekről a theologiában“, d. i. Ueber die speculativen Systeme in der Theologie; – „Ipolyi Magyar Mythologiájáról“, d. i. Ueber Ipolyis ungarische Mythologie. Auch verfaßte er zahlreiche Reden, Recensionen, Besprechungen u. dergl. m. Am 1. Oct. 1849 wurde D. zum Domherrn von Erlau und 1855 vom Papste Pius IX. zum wirkl. geh. Kämmerer ernannt.

Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungar. Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreib. Von Jakob Ferenczy und Jos. Danielik (Pesth 1856, Gustav Emich) S. 92. – Porträt. Unterschrift: Danielik Janos (Barabas 1854, Nyomt. Reiffenstein G., Becsben).