BLKÖ:D’Elci, Angelo Maria

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 3 (1858), ab Seite: 212. (Quelle)
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D’Elci, Angelo Maria (Philolog, geb. zu Florenz 2. Oct. 1754, gest. zu Wien 20. Oct. 1824). Erhielt eine sorgfältige Erziehung und widmete sich seit früher Jugend dem Studium der Classiker, welches er durch sein ganzes Leben betrieb und in dieser Richtung auch einen feinen Sammlergeist entwickelte. Mit 26 Jahren (1780) trat er in den Maltheser-Orden, ohne jedoch das Gelübde abzulegen und unternahm dann Reisen nach Deutschland, Frankreich und England. Vielleicht war es in letzterem Lande, wo die Bücherliebhaberei immer blühte, daß ihn das Beispiel zu einer Sammlung der ältesten Ausgaben der griechischen und latein. Autoren anregte. Vom Beginn der Durchführung dieses Gedanken ging er auch mit einer bewunderungswürdigen Consequenz dabei vor, machte Reisen, um ein Buch aufzusuchen, tauschte schlechtere mit besseren Exemplaren ein und ließ sie prachtvoll einbinden. Während seines Aufenthaltes in Mailand und Wien, welch letzteres seine zweite Heimat geworden und wo er seit 1804, die ganze Epoche der franz. Herrschaft in Italien hindurch, gewohnt – D’Elci war auch mit einer Gräfin von Sinzendorf vermält – hatte er jene kostbare Sammlungen alter Drucke zusammengebracht, welche er im J. 1818 seiner Vaterstadt schenkte. Er besaß die schönsten Ausgaben der Werke des 15. und 16. Jahrhunderts, eine vollständige Sammlung der „Aldinen“, genannt „dell’ ancora secca“, deren sich nur die Spencer’sche und die Pariser Bibliothek rühmen können. Auch enthält seine Sammlung die ersten Ausgaben der biblischen Schriftsteller im Originaltext. Der Großherzog verordnete den Bau eines prächtigen Saales neben der berühmten Laurenzianischen Bibliothek, in welchem dieses kostbare Geschenk D’Elci’s aufgestellt wurde. Er selbst sollte die Vollendung dieses Baues nicht erleben. D. galt nach dem Tode des bekannten Hellenisten Aloys Freiherrn von Locella für den in der classischen Literatur am besten bewanderten Gelehrten seiner Zeit in Wien. D.’s Hauptwerk ist die Ausgabe der Pharsalia des Lucan: „Lucani Pharsalia, curante Angelo Illycino“ (typis et impensis Degen 1811, gr. 4°., mit 10 K. K., von Wächter u. Leupold), mit welcher Degen in Pracht des Druckes mit den Werken Bodoni’s und 'Didot' in die Schranken trat. D’'Elci' hatte zu diesem Zwecke zwei Handschriften der Hofbibliothek aus dem 12. Jahrhundert zu Rathe gezogen, doch wird der Werth dieser Ausgabe von Philologen beanständet (Ebert 12356). Außerdem erschienen von ihm: „Satire“ (Florenz 1817, m. D.’s Portr. von Morghen) [Ebert 6649], die ihm ihrer Schärfe wegen viele Gegner zuzogen, und nach seinem Tode „Poesie italiane e latine inedite“ (Florenz 1827, 8°.). In neuer Ausgabe veröffentlichte dieselben Nicolini, der sein Leben schrieb und sein beredter und competenter Beurtheiler ist, unter dem Titel: „Satire, Epigrammi, Epitafi e Poesie latine ...“ (Mailand 1841, Silvestri, 8°.).

Rossi (Giovanni Gherardo de’), Notizie biografiche del fu cavaliere A. M. D’Elci (Florenz 1825, 8°.). – Vita scritta da G. B. Nicolini in der von Nicolini veranstalteten Ausgabe der Werke von D’Elci: Satire, Epigrammi, Epitafi e Poesie latine (Mailand 1841, Silvestri, 8°.), daselbst auch D.’s Porträt. – Neuer Nekrolog der Deutschen (Ilmenau 1827, 8°.) III. Jahrg. 1825, II. Bd. Nr. 1218. – Conversations-Lexikon der neuesten Zeit und Literatur. In vier Bänden (Leipzig 1832, Brockhaus, gr. 8°.) I. Bd. S. 765 [unter Elci Angelo D’.]. – Maffei (Gius.), Storia della Letteratura italiana (Mailand 1834, [213] Società tipogr. de’ classici italiani, 8°.) IV. Bd. S. 1113 schreibt: „A questi poeti didascalici (i. e. Lorenzi, Arici, Pignotti, Perego, Bondi ecc.) vanno aggiunti anche gli scrittori di Satire e di Sermoni e gli epigrammisti, fra i quali se distinguono Giuseppe Zanoja ed Angelo d’Elci ecc.“