BLKÖ:Lorenzi, Bartholomäus

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Lorenz, Martin von
Band: 16 (1867), ab Seite: 44. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Bartolomeo Lorenzi in Wikidata
GND-Eintrag: 1019552573, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Lorenzi, Bartholomäus|16|44|}}

Lorenzi, Bartholomäus (Improvisator, geb. zu Mazurega im Gebiete von Verona 4. Juni 1732, gest. ebenda 11. Februar 1822). Im Seminar zu Verona für die Wissenschaften und den geistlichen Stand ausgebildet, widmete er sich frühzeitig dem Erziehungsgeschäfte, versuchte es, eine Privaterziehungs-Anstalt zu begründen, ging dann als Erzieher in das Haus eines Patriziers nach Venedig und zuletzt als Religionslehrer in eine Militär-Bildungsanstalt nach Verona. Nach dem Sturze Venedigs, der auch die Aufhebung der letztgenannten Anstalt nach sich zog, begab sich L. in seinen Geburtsort, wo er zunächst fand was er suchte, ländlichen Frieden. Dort entwickelte sich sein Improvisationstalent, das seinen Namen bald in Italien weit und breit bekannt machte. Der Erzherzog Ferdinand berief ihn an seinen Hof nach Mailand und die Erzherzogin Maria Beatrix von Este zeichnete den Liebling der Musen durch ihre fürstliche Huld aus. In Mailand fand auch der Improvisations-Wettkampf zwischen ihm und dem berühmten Mollo aus Neapel statt und der Sieg neigte sich auf Lorenzi’s Seite. Ueberdieß war L. auch ein gewandter Redner und sowohl von seinen Improvisationen[WS 1], wie von seinen Reden ist Mehreres im Drucke erschienen, und zwar: „Orazione per l’invito del Cardinale Carlo Rezzonico“ (Verona 1769, Moroni); – „In funere Clementis XIII Pont. Max.“; – „Della coltivazione dei monti“ (Verona 1777, 3. Aufl. 1811, zuletzt 1826, 12°.), ein u. d. Tit. „la monteide“ allgemein bekanntes improvisirtes Lehrgedicht auf den Bergbau in vier Gesängen und in Ottavarime; – „Il pastore“ (Verona 1820); – „Versi dell’ ab. Bartolomeo Lorenzi poeta estemporaneo“ (1804, Giuliari); – „Capitolo in morte dell’ ab. Clementi Bondi“ (1822). Mehreres erschien erst nach seinem Tode, und zwar: „Prose e versi“ (Milano 1826, Silvestri); – „Trattato sopra la Coltivazione de’ Gelsi; coll Ecloga sopra i Bachi da Seta di Lorenzo Crico“ (ebd. 1837, 8°.); – „Trattato sopra i terreni e la maniera di coltivarli“ (ebd. 1838); – „Osservazioni agrarie“ (Verona). Eine Sammlung und Auswahl seiner Briefe erschien bei Silvestri in Mailand im 205. Bande von dessen „Biblioteca scelta di opere italiane antiche e moderne“. Sowohl die landwirthschaftlichen Schriften L.’s werden von Fachmännern geschätzt, wie auch seine Improvisationen den Werth, den dergleichen Dichtungen in der Regel zu haben pflegen, bei weitem übersteigen. L. hatte sich in diesen Stegreifdichtungen, von der alten Sitte mythologischer Bilder und Vergleiche frei gemacht und mit Glück die Erscheinungen der Natur in seine Dichtung einbezogen, ein für die damalige Zeit ebenso neuer als glücklicher Gedanke. L. erreichte ein hohes Alter – nahezu 90 Jahre – und selbst in seinen letzten Jahren blieb ihm die Muse hold [45] und im Sterben noch sprach er mehrere Verse. Zu Santa Anastasia wurde ihm ein Denkstein, geschmückt mit seiner Büste, gesetzt. Auch sollen im Jahre 1828 seine Werke in einer Gesammtausgabe erschienen sein.

Scolari (Filippo), Cenni sulla vita di Bartolommeo Lorenzi e sunto del suo poema la Coltivazione dei monti. – Montanari (Benassu), Elogio (Verona 1823). – Maffei (Andrea), Visione in morte di Bart. Lorenzo (Verona 1822). – Stanze d’Ippolito Pindemonte per Bartolommeo Lorenzi ponendogli un cenotafio con busto in Santa Anastasia (Verona 1828, Paolo Libanti). – Federici, Elogi d’Illustri ecclesiastici Veronesi, tomo III. – Dandolo (Girolamo), La caduta della Repubblica di Venezia ed i suoi ultimi cinquant’ anni. Studii storici (Venezia 1857, Naratovich, 8°.) Appendice, p. 136. – Gazzetta privilegiata di Venezia 1822, Nummer vom 23. Februar. – Biblioteca italiana o sia Giornale di letteratura, scienze ed arti (Milano, 8°.) Tomo XXV (1822), p. 425: „Necrologia“. – Maffei (Giuseppe), Storia della letteratura italiana dall’ origine della lingua sino a’ nostri giorni (Milano 1835, tipografia dei classici italiani, 8°.) Tomo IV, p. 114. – Porträte. 1) Unterschrift: Bartolomeo Lorenzi. Musitelli inc.; – 2) eines vor der Ausgabe der im Jahre 1827 bei Silvestri erschienenen: Lettere inedite – und 3) vor den in eben demselben Verlage (1826) edirten Prose e Versi.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Inprovisationen.