BLKÖ:Cereghetti, Joseph

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Cerato, Dominik
Nächster>>>
Ceresa, Karl von
Band: 2 (1857), ab Seite: 320. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Josef Ceregetti in Wikidata
GND-Eintrag: 130320404, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Cereghetti, Joseph|2|320|}}

Cereghetti, Joseph (Maler, geb. zu Chrudjm in Böhmen 11. März 1722, gest. daselbst 1799). Der Sohn eines vermöglichen Richters, zeigte er früh Lust und Liebe zur Malerei, worin ihn auch der Chrudjmer Maler Hermann unterrichtete. Der unverhoffte Tod seines Vaters hinderte ihn auf Reisen zu gehen, da er für seine kränkliche und bejahrte Mutter die Verwaltung des väterlichen Erbes übernehmen mußte. Er gab aber seine Kunst nicht auf, malte Porträte, kaufte Gemälde guter Meister und Abgüsse von Antiken, woran er sich fortbildete. Er arbeitete viele Kirchenbilder für seine Geburtsstadt und andere Kirchen. So z. B. befinden sich von ihm in Mähren zu Trebitsch (Iglauer Kreis) in der Kapuziner-Kirche das Hochaltarblatt und acht Gemälde, das Leiden Christi vorstellend; in Leitomischl ist der Kreuzweg von ihm gemalt. Als Porträtmaler besaß er zu seiner Zeit einen nicht unbedeutenden Ruf. Das Porträt der Fürstin von Auersperg mußte er neun Mal wiederholen; ferner malte er die Kaiserin Maria Theresia, während sie auf dem Pardubitzer Schlosse speiste; den berühmten Abt des Strahower Stiftes, Marian Hermann; den Fürsten Ferdinand Lobkowitz (das Bild befindet sich im Raudnitzer Schlosse); den Propsten von Doxan, Jos. Ritter von Winkelburg u. a. Als er im höhern Alter unvermögend zu arbeiten war, zehrte anhaltende Kränklichkeit sein ererbtes und erworbenes Vermögen derart auf, daß er als Greis bitteren Mangel litt.

Dlabacz (Gottfried Johann), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen .. (Prag 1815, 4°.) I. Bd. Sp. 271. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allg. Künstler-Lexikon (München 1835 u. f., 8°.) II. Bd. S. 472. – Schmidl (Ad. Dr.), Oestr. Blätter für Literatur u. Kunst (Wien 1844, 4°.) I. Jahrg. IV. Quart. Nr. 75, S. 595.