BLKÖ:Cacich-Miosich, Andreas
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 2 (1857), ab Seite: 226. (Quelle) | |||
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Gliubich in der unten angegebenen Quelle berichtet, so sind die [227] Ansichten über dieses Werk verschieden. Die richtige ist: C. habe keine Volkslieder, sondern nur geschichtliche Nachrichten gesammelt, die er dann nach dem Muster historischer Volksgesänge selbst in gebundene Rede gebracht. Die Reinheit der Sprache, die Leichtigkeit und Natürlichkeit ihrer Fassung hat denselben Eingang im Volke verschafft. Jedem Gesange ist die Darstellung der Thatsache in Prosa beigefügt. Diese Gedichte wurden von P. Emerico di Budua in’s Lateinische übersetzt und erschien diese Uebersetzung unter dem Titel: „Descriptio soluta e rytmica Regum, Bonorum, coeterorumque heroum Slavinorum seu Illyricorum“ (1764). Das Original wurde mehrere Male zu Ofen, in Wien bei Wenedikt, in Agram bei Ljud. Gaj, in Ragusa bei Martechini und in Zara bei Battara aufgelegt. Auch erschien von C. das Werk: „Korabljica pisma svetoga i svih vikovah svita dogadjajih poglavitih, u dva poglavja razdiljena“ (Dubrovnik 1836), d. i. Fähre durch die heil. Schrift und die geoffenbarten Begebenheiten aller Jahrhunderte u. s. w., welches für slavische Sprachforscher Werth besitzt.
Cacich-Miosich, Andreas (illyrischer Dichter, geb. zu Brisl, einem Dorfe in der Nähe von Macarsca in Dalmatien 1690, gest. zu Zaostrog 1760). Trat jung in ein Franciskanerkloster zu Zaostrog, kam dann nach Ungarn, wo er die philosophischen und theologischen Studien zurücklegte. Dann kehrte er in die Heimat zurück und trug im Convent von Macarsca Philosophie vor. Die Frucht seiner damaligen Studien ist das Werk: „Elementa Peripatetica, juxta mentem subtilissimi Doctoris Joannis Duns Scoti“ (Venedig 1752). Nun kam er als Professor der Theologie nach Sebenico, dann wurde er Doctor in seinem Orden und später zum apostolischen Legaten Roms in Dalmatien, Bosnien und der Herzegowina ernannt, welche Stelle er viele Jahre hindurch bekleidete. Bereits im hohen Alter erbaute er zu S. Martino della Brazza ein Kloster. Auf seinen Zügen durch Dalmatien und die benachbarten Länder sammelte er fleißig Ueberlieferungen, alte Documente, Sagen u. d. m. welche sein Volk betrafen, bearbeitete sie zu Gedichten und gab sie unter dem Titel: „Razgovor ugodni naroda slovinskoga“, d. i. Unterhaltende Nachricht von dem slav. Volke, welches Werk aber bekannter ist u. d. T.: „Pismaria Fra Andrie Kačiča“ heraus. WieBerichtigungen und Nachträge
- ↑ Kačić-Miošić, Andreas, siehe: Cacich-Miosich, Andreas [Bd. II, S. 226].
Zu den Quellen sind nachzutragen:
- Ilirska Čitanka za gornje gimnazije, d. i. Illyrisches Lesebuch für das Obergymnasium (Wien 1856 und 1861, 1. Schulbücherverschleiß, gr. 8°.) l. Theil, S. 322; 2. Theil, S. 91: Sein Leben und über seine Schriften von Stephan Ivičević. – Sokol. Časopis pro krasno umenie a literatúru, d. i. Zeitschrift [345] für schöne Wissenschaften und Literatur (Stiavnic, 4°.) Jahrg. II (1662), S. 2. – Slovenski Glasnik, d. i. Der slovenische Bote (Klagenfurt, 4°.) 1861, Nr. 5 und 6. – Narodne novine, d. i. Volkszeitung (Agram, Fol.) 1860, Nr. 297. – Čas (Prager politisches Blatt, Fol.) 1860, Nr. 68. – Glasnik Dalmatinski (Zara, Fol.) 1860, Nr. 31. [Die obenerwähnten Biographien und Erinnerungen an Cacich-Miosich sind sämmtlich anläßlich der 1. Säcularfeier seiner Geburt, welche im Jahre 1860 Statt hatte, erschienen.] [Band 10, S. 344]
- ↑ Miosić, auch Miossich, siehe: Cacich-Miosich, Andreas [Bd. II, S. 226, und Nachträge unter: Kačić-Miošić, Bd. X, S. 344[WS 1]].
- Zu den an den vorbenannten Stellen angeführten Quellen sind noch nachzutragen: Glasnik Dalmatinski 1860, Nr. 27 [daselbst befindet sich auf der letzten Seite unter der Ueberschrift: „Andr. Kačića Miošića tiskane knjige“ ein vollständiges Verzeichniß sämmtlicher Auflagen der sogenannten „pjesmarica“ und der „karobljica pisma svetoga“ des Cačić-Miosić]. – Šafařík’s Geschichte der südslavischen Literatur. Aus dessen handschriftlichem Nachlasse herausgegeben von Jos. Jireček (Prag 1865, Friedr. Tempsky, 8°.) II. Illyrisches und croatisches Schriftthum, S. 69 u. 138. [Band 18, S. 347]
- ↑ E Cacich-Miosich, Andreas [Bd. II, S. 226].
- Glasnik dalmatinski, d. i. Dalmatische Zeitung, herausgegeben von J. Sundečić, 1860, Nr. 27: „And. Kačića Miošiča tiskane knjige“, d. i. Die gedruckten Bücher des And. Cacich-Miosich.“ [Band 23, S. 369]
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: Bd. XI, S. 346