Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Bernard
Band: 1 (1856), ab Seite: 323. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Joseph Bernard in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Bernard, Joseph|1|323|}}

Bernard, Joseph (Ingenieur-Oberstwachtmeister, geb. um die Mitte der ersten Hälfte des vorig. Jahrh., gest. ?). Nachdem er schon früh in’s Ingenieurcorps getreten war und sich besonders ausgebildet hatte, fand er zuerst im Preußischen Kriege bei der Belagerung der Stadt Prag Gelegenheit, seine Kenntnisse und seine Tapferkeit zu zeigen, da er unter den Augen der Feinde Schanzen [324] errichtete und einen glücklichen Ausfall machte. Weiters zeichnete er sich in den Affairen bei Liegnitz, vor Schweidnitz, wo er ein Festungswerk eroberte und die Stadt zur Uebergabe zwang, dann in der Schlacht am 22. Nov. 1757 aus, da er im heftigsten Kartätschenfeuer eine Brücke schlug. Eben so thätig wirkte er bei der Vertheidigung Breslau’s mit, dann unter Lacy bei gefährlichen Recognoscirungen, sowie bei der Belagerung von Neiße (1759) durch Eröffnung der Laufgräben. Er war es, der das an Lebensmitteln Mangel leidende Devillesche Corps durch Johannisberg in Böhmen führte, zu Ende des Feldzuges die Gränze befestigte und für Sicherheit der Vorposten in den Winterquartieren sorgte. In der Bataille bei Landshut (1760) fiel er, nachdem er sein Corps durch einen Wald geführt, unerschrocken dem Feinde in den Rücken und nahm den General Fouquet gefangen. An der Katzbach befestigte er die Ufer und bei Glatz brachte er die Eröffnung der Laufgräben zu Stande. Ebenso bewährte er sich das folgende Jahr im Laudonschen Corps. Bei dem Ueberfalle und der zweiten Einnahme von Schweidnitz hielt er sich rühmlichst als einziger Ingenieur. Ueberhaupt leistete er durch seine Kenntnisse im Geniewesen, unter anderm auch bei Schiffbarmachung des Moldauflusses und vieler andern Wasserbauten die wichtigsten Dienste. Er ward im J. 1774 in den Freiherrnstand erhoben.

Hellbach (Johann Chr. v.), Adels-Lexikon (Ilmenau 1825, Voigt) I. Bd. S. 130. – Freiherrnstands-Diplom vom 17. Dec. 1774. – Wappen: Ein viergetheilter Schild. Im vorderen oberen blauen Felde ein linksschiefliegender Anker; im hinteren unteren blauen Felde ein rechts schiefliegender Degen. Im vorderen hinteren oberen und vorderen unteren rothen Felde eine mit drei Zinnen versehene weiße Mauer.