Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Böhm, Joseph Daniel
Band: 2 (1857), ab Seite: 23. (Quelle)
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Böhm, Leopold (Tonkünstler, geb. zu Wien 4. Nov. 1806). War anfänglich für den Stand seines Vaters, der Handelsmann in Wien war, bestimmt. Auf Anrathen des damaligen k. k. Hof-Kammer-Capellmeisters erhielt er Unterricht in der Musik, und der berühmte Violoncellist Merk und Karl Gottfried Salzmann gaben ihm eine gründliche musikalische Bildung am Conservatorium zu Wien. Nach seinem 18. Jahre machte er schon Kunstreisen nach Prag, Pesth und anderen Städten, wo er allgemeine Anerkennung fand. Nun kam er in das Theater-Orchester in der Josephstadt in Wien unter Hensler, später in das an der Wien unter Carl, wo er bei Pantomimen und Balleten durch seine virtuosen Violon-Solo’s reichen Beifall erntete. Im J. 1831 trat B. die lebenslängliche Anstellung in der Fürstenberg’schen Hofcapelle zu Donaueschingen an, machte während der Ferienzeit Kunstreisen nach Deutschland, in die Schweiz und nach Frankreich, wo ihm Auszeichnungen [24] mannigfacher Art zu Theil wurden. In Folge der baden’schen Revolution im J. 1848 wurden die Mitglieder der Fürstenberg’schen Hofcapelle theils entlassen, theils pensionirt. Der Fürst Egon behielt nur noch neun Künstler zu einer Kammermusik, unter der Leitung J. Kalliwoda’s. Unter diesen Auserwählten befindet sich auch Leopold Böhm, der nun als erster Violoncellist an der fürstl. Fürstenberg’schen Capelle zu Donaueschingen angestellt ist. Er ist einer der berühmteren Meister auf dem Violoncello.

Monatschrift für Theater und Musik (Wien 1855, 4°.) I. Jahrg. S. 84. – Schilling (G. Dr.), Das musik. Europa (Speyer 1842, F. C. Neidhard, gr. 8°.) S. 39. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für gebildete Stände (Hildburghausen 1845, Bibl. Inst.) IV. Bd. 4. Abtheil. S. 1294: „III. Musiker, Nr. 5.“