CXXXV. Nazareth Meyer’s Universum, oder Abbildung und Beschreibung des Sehenswerthesten und Merkwürdigsten der Natur und Kunst auf der ganzen Erde. Dritter Band (1836) von Joseph Meyer
CXXXVI. Arimathia
CXXXVII. Die Bank von England
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ARIMATHIA (sonst RAMAH)
in Palæstina

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CXXXVI. Arimathia.




Auf dem Wege von Joppe nach Jerusalem, und von dieser Stadt 16 Stunden entfernt, in einer fruchtbaren, gut angebauten und schönen Gegend, liegt Arimathia, berühmt als der Geburtsort Joseph’s, des väterlichen Freundes Jesu, und des Propheten Samuel. – In ältester Zeit hieß es Rahmah. Es war eine der ansehnlichsten Städte Palästina’s und noch unter der Herrschaft der Araber, später der Türken, war es blühend und es entging auf eine oft wunderbare Weise den Verwüstungsstürmen des Kriegs, welche das heilige Land verheerten und seine Städte in Trümmer legten. Als die Kreuzfahrer das Land angriffen, wurde Rahmah eine ihrer ersten Eroberungen. Damals hatte der Ort 30,000 Einwohner; er war berühmt wegen seines Handels und Reichthums. Von jener Zeit an sank sein Wohlstand und von seinem einstigen Glanze zeugen blos noch die Ueberreste großartiger Bauwerke und die Ausdehnung seiner zum Theil wohlerhaltenen Mauern, welche Felder und Gärten einschließen. Die gegenwärtige Bevölkerung wechselt zwischen 5 und 6000. Nur ein kleiner Theil besteht aus Christen, welche hier 2 Klöster besitzen; Mahomedaner und Juden bilden die Mehrzahl.