Textdaten
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Autor: Gottfried August Bürger
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Titel: An die Nymfe des Negenborns
Untertitel: einer Felsenquelle ohnweit dem Wohnort des Dichters
aus: Gedichte, S. 171–173
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum: 1774
Erscheinungsdatum: 1778
Verlag: Johann Christian Dieterich
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Erscheinungsort: Göttingen
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons
Kurzbeschreibung:
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An die
Nymfe des Negenborns,
einer Felsenquelle ohnweit dem Wohnort
des Dichters.
Im Sommer 1774.


     Neig aus deines Vaters Halle,
Felsentochter, mir dein Ohr!
Hell im Schimmer der Krystalle,
Hell im Silberschleier, walle,

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Reine Nymfe, wall’ hervor!


     Libern jauchzet die Mänade
Huldigung bei Zymbelklang.
Dir nur, glänzende Najade,
Deiner Urne, deinem Bade

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Weihte keiner Hochgesang? –

     Wohl, ich weih’ ihn! Wo der Zecher,
Der des Preises spotten sol?
Ha! Wo ist er? Ich bin Rächer!
Fleuch! Mein Bogen tönt! Mein Köcher

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Rasselt goldner Pfeile vol!


     Hier, wie aus der Traube, quillet
Geist und Leben, frisch und rein,
Leben, das den Hirten füllet,
Das den Durst der Heerde stillet,

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Welches Wiese tränkt und Hain.


     Horch! Es rauscht im Felsenhaine,
Woget auf der Wies’ entlang,
Lekt im Widder auf dem Reine,
Schauert durch das Mark der Beine,

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Kühlt des Wandrers heissen Gang.

     Saugt aus Wein der Klee sein Leben,
Wolgeruch und Honigsaft? –
Kraut und Blumen, selbst die Reben
Danken dir, o Nais, Leben,

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Würze, Süssigkeit und Kraft.


     Lebensfülle, Kraft und Streben
Trank auch ich schon oft bei dir.
Drob sey auch von nun an Leben
Und Unsterblichkeit gegeben

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Deinem Namen für und für!