ADB:Zeninger, Konrad
Klemm sind seine Typen vom folgenden Jahr ab im Besitz des Peter Wagner (s. A. D. B. XL, 544). Dagegen nimmt man gewöhnlich an, daß er schon vor 1480, wenn auch etwa im Dienste Anderer, thätig gewesen ist, indem man ihn für eine und dieselbe Person mit dem „Meister Conrad von Meintz“ hält, der 1465, 1473 und 1474 in den Nürnberger Bürgerlisten vorkommt. Damit wird dann z. Th. die Vermuthung verbunden, er werde ein unmittelbarer Schüler Gutenberg’s, bezw. Fust’s oder Schöffer’s gewesen sein. Allein für jene Identificirung fehlt es an einem sicheren Anhaltspunkt, während man mancherlei Unwahrscheinliches dabei mit in den Kauf nehmen müßte. Die ganze Sache ist also zunächst sehr fraglich, und so läßt sich denn auch über die Person unseres Meisters nur das eine sagen, daß er Nürnberger Bürger gewesen ist.
Zeninger: Konrad Z., ein Nürnberger Buchdrucker der Incunabelzeit, von dem man Drucke aus den Jahren 1480–82 kennt. Sieben derselben tragen seinen Namen, sechs andere zeigen wenigstens die Typen seiner Werkstätte. Es sind nur kleinere Sachen, Tractate, Schulbücher (darunter ein mehrmals aufgelegtes lateinisch-deutsches Vocabular), Pastoraltheologisches u. dgl. Ueber 1482 hinaus scheint Z. nicht gedruckt zu haben, denn nach- Vgl. Hain’s Repertorium bibliogr. (mit Burger’s Register), wozu aber zur Ergänzung noch Panzer, Annales typogr. Vol. II, p. 186, 193, 239 sq. IX, p. 260 zu nehmen ist. – Murr, Memorabilia bibliothecarum publ. Norimb. Pars I. 1786, p. 313 sq. – Hase, Die Koberger, 2. Aufl., 1885, S. 51. – Centralbl. f. Bibliothekswesen, Jahrg. 4, 1887, S. 216.