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Artikel „Wirz, Achilles“ von Eduard Hoffmann-Krayer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 55 (1910), S. 388–389, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Wirz,_Achilles&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 20:43 Uhr UTC)
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Wirz **): Achilles W. (auch Wierz und Würz), Professor der griechischen Sprache, Geistlicher und Odendichter, wurde am 24. April 1745 zu Basel geboren. Schon früh zeigte sich bei ihm eine ausgesprochene Neigung für die Sprachen, und namentlich wurden seine Lehrer, zu denen u. a. auch J. J. Spreng gehörte, auf seine gewandte Handhabung des Deutschen aufmerksam. Vierzehnjährig, am 25. April 1759, wurde er an der Universität Basel immatriculirt, bestand am 8. Juni 1762 mit einer deutschen Rede über die Universität als Zierde eines Staates das Examen eines Baccalaureus philosophiae und zwei Jahre später, am 14. Juni 1764, mit einer Lobrede [389] auf die deutsche Sprache, das eines Magisters. Neben seinen philosophischen Studien betrieb er mit Eifer die theologischen, so daß er im J. 1768 ordinirt werden konnte. Nachdem er zunächst während eines Jahres den durch Spreng’s Tod freigewordenen Lehrstuhl für griechische Sprache innegehabt, wurde er am 13. December 1769 zum Diakon bei St. Peter gewählt, welches Amt er bis zu seinem am 5. August 1778 erfolgten Tode verwaltete. Vermählt hatte sich W. im J. 1773 mit Antoinette Catharina La Roche. Er „hinterließ den Ruhm eines gründlichen und gelehrten Sprachforschers, vereint mit dem eines viel thätigen und geliebten Predigers“ (Lutz).

Als Dichter zeigt W. keine ausgeprägte Persönlichkeit. Die im J. 1766 unter den Initialen A. W.* in Zürich erschienenen „Gedichte“ enthalten neben einigen „Vermischten Gedichten“ vorwiegend „Oden“, etwa im Stile Ramler’s. (Mit dem oft genannten „Herrn L* R**“ ist David La Roche gemeint.) Auch seine Cantaten und kleinen Gelegenheitsgedichte weisen wenig Eigenart auf. Das älteste datirte Gedicht, eine Ode „bey der Baare des geliebten Bruders“, ist 1761 entstanden.

Von gedruckten Werken können wir nachweisen: 1. eine Ode an J. J. Spreng beim Antritt seiner Professur für Griechisch, 1762. 2. „Gedichte von A. W*“, Zürich, bei Füßlin u. Co. 1766 (Motto: „Aut prodesse volunt, aut delectare Poetae, Aut simul et jucunda et idonea dicere vitae. Quicquid praecipias, esto brevis, Horaz von der Dichtkunst“). 3. „Specimen cogitationum in methodum linguam graecam addiscendi“, 1768 (laut Athenae Rauricae). 4. „Cantate zu der Kirchenmusik … bei der Einsegnung Herrn J. Chr. Debary mit Jgfr. A. M. Wertenmann und Herrn J. J. Burckhardt mit Jgfr. A. M. Debary“, 1768. 5. „Kirchengesang auf den Hochobrigkeitlichen Schwörtag“, 1769. 6. „Leichenrede auf Peter Ryhiner“ (Text: 1. Kön. 19, 4. 5), 1771. 7. „Leichenrede über den Text Joh. 16, 15“, Frankfurt 1774. 8. „Die Beständigkeit im Christenbekenntnisse. Confirmationspredigt auf den Text Hebr. 10, 23“, Basel 1776.

Wirz’ Schriften. – Universitätsmatrikel und Matrikel der philosoph. Facultät Basel. – Athenae Rauricae sive Catalogus Professorum Acad. Basiliensis. Basiliae (Basel) 1778, p. 387. – Marcus Lutz, Baslerisches Bürgerbuch. Basel 1819, S. 383. – Heinrich Weiß, Versuch einer kleinen und schwachen Beschreibung der Kirchen und Klöster in der Stadt und Landschaft Basel. Basel 1834, S. 53. – J. H. Weiß, Verzeichniß der 1730 bis 1819 (in Basel) getrauten Ehen. Basel 1819, S. 77. – J. H. Weiß, Verzeichniß der in Basel verstorbenen … Bürger und Einwohner 1730 bis 1819. Basel 1819, S. 206.

[388] **) Zu S. 108.