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Artikel „Wirri, Ulrich“ von Eduard Hoffmann-Krayer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 55 (1910), S. 388, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Wirri,_Ulrich&oldid=- (Version vom 24. November 2024, 15:31 Uhr UTC)
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Wirri *): Ulrich W. (auch Wirry, Wir[r]e, Weri), Spruchdichter, jüngerer Bruder des Vorigen (?), nachweisbar 1557–1583 in Aarau (Schweiz), wo er 1557 als Stadtbote und Betreibungsweibel, 1560 als Rathsmitglied und Feuerbeschauer figurirt. 1562 verehelichte er sich mit Anna Gränicher. 1578 hielt er sich vorübergehend in Zürich auf. Eine Notiz in den dortigen Bauamtsrechnungen dieses Jahres führt auf: „10 lb. Ulrich Weri, dem Gougler oder Sprecher von Arouw uß Erkenntniß wegen etlicher frygen künste, so er samstag den 10. Jenner für m. gn. HH. bracht.“ Außer einer Fahrt nach Straßburg (1576) auf das durch Fischart’s „Glückhafftes Schiff von Zürich“ berühmt gewordene Schießen, das auch er besang, scheint W. nicht über die Grenzen seines Vaterlandes hinausgekommen zu sein.

Dichterisch haben seine Sprüche keinerlei Bedeutung, trotz der mehrfachen Auflagen, die einige von ihnen erlebt haben.

Werke: 1 a. „Der dreyzehen Orthen Lobl. Eydtgnoschaft Lob vnnd Rhumbspruch“, o. O. u. J. [1560]; in Bern (Haller Nr. 557). 1 b. „Ein schöner Spruch, einer Loblichen Eydgnoschafft zu Ehren gemacht“, Bern 1580; Zürich, Stadtbibl. 2. „Ein schöner Spruch Der Schlacht, so zu Dornach beschehen …“, Basel 1605; Zürich, Stadtbibl. (abgedr. in Argovia II, 117 ff.). 3. „Hauptschießens Anfang, so man zu Straßburg gehalten, in rymen gestellet durch Vlrich Wirry von Arow … im Jar 1576., Basel bey Samuel Apiario 1576“ (Weller I, 334). 4. „Lobspruch der Freyen Reychstatt Straßburg zu ehren gestelt … Von mir Vlrich Wirry geborner Burger zu Araw … M.D.LXXVI.“ [1576], Stadtbibl. Zürich (Weller I, 334; weitere bibliographische Angaben bei Bächtold, Glückh. Schiff S. 29 und Baesecke S. XXI). 5. „Eine schöne Oration oder Spruch, Fried vnd Eynigkeit einer Loblichen Eydtgnoßschafft von Gott zu erlangen. Ulrich Wirry von Arow, 1658“ (Haller Nr. 1196).

G. E. v. Haller, Bibliothek der Schweizer-Geschichte. Bern 1785 bis 1788, Bd. V, Nr. 557. 1196. – Historisch-Litterarisch-Bibliographisches Magazin. Hrsg. von Joh. G. Meusel. Bd. IV (Zürich 1791), S. 65. – F. X. Bronner, Der Kanton Aargau (= Gemälde der Schweiz XVI. Bd.). St. Gallen und Bern 1844, Bd. II, 31. – E. Weller, in: Anzeiger für Kunde der dtschn. Vorzeit, N. F. 7, (1860), 442. – Argovia II (1861), 117 ff. – Alemannia V (1877), 123. – J. Baechtold, Das glückhafte Schiff von Zürich. Nach den Quellen des Jahres 1576 (= Mittheilungen der antiquarischen Gesellschaft in Zürich, Bd. XX, 1880, Abth. II, Heft 2) S. 29. – J. Baechtold, Geschichte der deutschen Literatur in der Schweiz. Frauenfeld 1872, S. 417 u. Anm. S. 131 fg. 223. – Georg Baeseke in seiner Ausgabe von Fischarts Glückhaftem Schiff. Halle 1901, S. XXX.

*) Zu S. 108.