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Artikel „Wescht, Heinrich“ von Johannes Bolte in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 42 (1897), S. 134, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Wescht,_Heinrich&oldid=- (Version vom 19. Dezember 2024, 22:44 Uhr UTC)
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Wescht: Heinrich W. aus Dernburg bei Hildesheim, verfaßte 1575 als Schulmeister oder Pfarrer zu Erfurt eine deutsche Komödie, in der er, wie uns eine Notiz Dunkel’s erkennen läßt, verschiedene Märchen vom Glücke eines Einfältigen und von der fehlgeschlagenen Berechnung des Neiders zusammengestellt hatte. Der Bauer Conon bringt dem französischen Könige Ludwig XI. eine auf seinem Acker gewachsene riesige Rübe und erhält dafür reichen Lohn, ebenso Byrrhia, der eine Laus von des Königs Kleid abnimmt, während Hofleute, die es ihnen gleichthun wollen, nur Spott und Schläge ernten. Auch bei einer Wahl zwischen einer goldenen und bleiernen Büchse oder zwischen zwei Broten, von denen eines mit Goldstücken gefüllt ist, fällt das Glück nicht dem listigen Neider, sondern dem Unschuldigen in den Schoß. Die Quelle dieses dem braunschweigischen Rathe Achaz v. Veltheim zu Dernburg gewidmeten Stückes war vermuthlich das Convivium fabulosum in den lateinischen Gesprächen des Erasmus (vgl. Oesterley zu Kirchhof’s Wendunmut 2, 39. 41; 1, 285 und zu Gesta Romanorum 109).

Dunkel, Histor. critische Nachrichten von verstorbenen Gelehrten 3, 870 (1757–60). – Der Erfurter Druck ist verschollen.