Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Welter, Michael“ von Hermann Arthur Lier in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 55 (1910), S. 375–376, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Welter,_Michael&oldid=- (Version vom 1. Dezember 2024, 04:07 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Welti, Emil
Band 55 (1910), S. 375–376 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Michael Welter in der Wikipedia
Michael Welter in Wikidata
GND-Nummer 118766732
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|55|375|376|Welter, Michael|Hermann Arthur Lier|ADB:Welter, Michael}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=118766732}}    

Welter **): Michael W., Dekorations- und Historienmaler, wurde am 24. März 1808 zu Köln am Rhein als Sohn des Kunstfeuerwerkers Joh. Heinrich W. geboren. Durch den Maler Mengelberg erhielt er in seiner Vaterstadt den ersten Unterricht in seiner Kunst. Später begab er sich nach Berlin und Paris, vorzugsweise der Pflege der Wandmalerei sich widmend. In die Heimath zurückgekehrt, verlegte er sich auf die Dekorationsmalerei und schuf zunächst eine Anzahl von Coulissen und den Theatervorhang für das [376] abgebrannte Kölner Stadttheater. Auch das sogenannte Tempelhaus in der Rheingasse und der Gürzenichsaal wurden von ihm mit Malereien ausgeschmückt. In der Chorwölbung der Sanct Kunibertskirche zu Köln malte er in enkaustischer Manier eine Reihe streng stilisirter Darstellungen, die ihm einen guten Namen machten (1856–59). Nach ihrer Vollendung siedelte er nach Eisenach über, um die Capelle, den Seitensaal im dritten Stock und die Kemenate der Wartburg mit Fresken zu versehen. Dann führte er auf Veranlassung des späteren Kaisers Friedrich III. die Wandmalereien in der von dem Baurath Hase[WS 1] restaurirten Sanct Godehardikirche in Hildesheim im Geiste des romanischen Stiles aus, den er gründlich studirt hatte. Sein Verfahren bestand darin, daß er die Wandmalereien dem Stil der Kirche anpaßte und seine Figuren im Geiste desselben gestaltete. Seine letzte größere Arbeit waren Cartons für die Wand- und Glasgemälde der Christuskirche in Hannover. Er starb hochbejahrt und fast vergessen am 3. Januar 1892.

Athanas Graf Raczynski, Geschichte d. neueren deutschen Kunst. 1. Bd., Berlin 1836, S. 278. – Wilhelm Füßli, Die wichtigsten Städte am Mittel- und Niederrhein. 2. Bd., Zürich und Winterthur 1843, S. 370 und 438. – Organ für christl. Kunst. Hrsg. von Fr. Baudri. 9. Jahrg. Köln 1859, S. 158–160 und S. 190. 12. Jahrg. Köln 1862, S. 261 und S. 268–271. – G. K. Nagler, Neues allgemeines Künstler-Lexikon. 21. Bd., München 1851, S. 278, 279. – Fr. Müller, Karl Klunzinger und A. Seubert, Die Künstler aller Zeiten und Völker. 3. Bd., Stuttgart 1864, S. 851. – H. v. Ritgen, Der Führer auf der Wartburg. 3. Aufl., Leipzig 1876, S. 155, 178. – H. A. Müller, Biographisches Künstler-Lexikon der Gegenwart. Leipzig 1882, S. 551, 552. – [O. Fischer] Hildesheim und seine Umgebung. 4. Aufl., Hildesheim 1883, S. 68. – Friedrich v. Boetticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts. 2. Bd., Dresden 1898, S. 995. – Köln u. seine Bauten. Festschrift, Köln 1888, S. 587. – Joh. Jacob Merlos, Kölnische Künstler in alter u. neuer Zeit. Düsseldorf 1895, Sp. 930, 931. (Publicationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde IX.) – H. Cassel, Führer durch Hildesheim. 4. Aufl., Hildesheim 1901, S. 22. – Adolf Zeller, Die romanischen Baudenkmäler von Hildesheim. Berlin 1907, S. 49.

[375] **) Zu S. 41.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Conrad Wilhelm Hase (1818–1902); deutscher Architekt und Hochschullehrer