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Artikel „Wassermann, Moses“ von Theodor Schott in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 41 (1896), S. 235–236, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Wassermann,_Moses&oldid=- (Version vom 18. Dezember 2024, 07:08 Uhr UTC)
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Wassermann: Moses W., Kirchenrath und Rabbiner in Stuttgart, geboren am 15. Juli 1811, † am 18. October 1892 in Stuttgart, war der Sohn eines israelitischen Privatgelehrten in Ansbach, der später Rabbiner in Laupheim (Württemberg) wurde. Von dort aus besuchte W. das Gymnasium in Ulm, 1829 bezog er die Universität Tübingen, wo er neben dem Studium der jüdischen Theologie auch philosophische und philologische Collegien hörte (z. B. bei L. Uhland). Im J. 1837 wurde er Rabbiner in Mühringen (O.-A. Horb in Württemberg), 1873 erster Rabbiner in Stuttgart und zugleich theologisches Mitglied der israelitischen Oberkirchenbehörde des Landes; bis zu seinem Tode blieb er in dieser einflußreichen Stellung, geachtet und geliebt von seiner Gemeinde, mehrfach mit Auszeichnungen bedacht von der Behörde. Seine religiöse Richtung war eine reformfreundliche; der lebendige, vielseitig gebildete Mann stand in Verkehr mit B. Auerbach, Lazarus, K. Gerok u. a. und war auch [236] litterarisch thätig. An mehreren Zeitschriften war er Mitarbeiter; seine bedeutendste Schrift ist „Juda Touro. Ein Gentleman semitischer Abstammung“ (Stuttgart 1875), ein biographischer Roman, der um die Wende des 19. Jahrhunderts spielt.