ADB:Wahl, Christian Abraham
A. H. Niemeyer (s. A. D. B. XXX, 666) gerichteten Gratulationsschrift niedergelegt hatte („de particulae εἰ et praepositionis εἰς apud N. T. scriptores usu et potestate“. [Leipzig 1827]), erschien im Jahre 1829 seine „Clavis N. Ti. philologica“ (Leipzig) in zwei schnell aufeinanderfolgenden Auflagen (die letzte in zwei Octavbänden). Die 3. Auflage in einem Bande in Hochquart folgte nach gründlicher Umarbeitung erst 1843. Wie von einem Doppelgänger war das Werk von K. G. Bretschneider’s (s. A. D. B. XX, 555) lexicon manuale graeco-latinum in libros N. Ti. 1824, 2. Aufl. 1829, 3. 1840 begleitet, dessen Vorzug der Wahl’schen Arbeit gegenüber unzweifelhaft ist, indem diese zwar sehr reichliche Parallelen aus den griechischen Classikern bietet, jenes aber das enthält, worauf es hier eigentlich [592] ankommt, nämlich die Belegstellen aus der Gräcität der LXX, der Apokryphen des A. u. N. T.s, des Josephus und der apostolischen Väter. Nur in Betreff der Partikeln, die bei B. sehr knapp gehalten sind, bietet W. entschieden Besseres. Ueber die beiden Werken gemeinsamen Mängel s. W. Grimm, kritisch-geschichtliche Uebersicht der neutestamentl. Verballexika in Theol. Stud. u. Krit. 1884, H. 3, S. 500–503. – Hierauf machte sich W. an eine Arbeit, die der eben besprochenen hätte vorangehen sollen, an eine lexikalische Darstellung des Griechischen der Apokryphen des A. T.s, welche 1853 unter dem Titel Clavis librorum V. Ti. apocryphorum philologica (Leipzig) in einem Bande kl. Folio erschien. Auch diese clavis leidet an dem zwecklosen Parallelensuchen aus dem classischen Griechisch und ist natürlich gegenwärtig durch die zahlreichen correcteren Editionen der Texte der Apokryphen, die wir inzwischen erhalten haben, überholt und theilweise antiquirt, bietet aber immerhin noch für den Anfänger im Apokryphenstudium ein sehr schätzbares Hülfsmittel. – Andere populäre und erbauliche Schriften von ihm sind in Meusel’s gel. Teutschl. Bd. 21, S. 322 f. angeführt.
Wahl: Christian Abraham W., Dr. phil., seit 1808 Oberpfarrer in Schneeberg, seit 1823 Oberpfarrer und Superintendent zu Oschatz im Königreich Sachsen; dann D. theol. und Consistorialrath zu Dresden, † 1855. – Er hat sich besonders um die genauere Kenntniß des hellenistischen Griechisch verdient gemacht. Nachdem er eine erste Probe seiner Kenntniß desselben und insbesondere des neutestamentlichen Sprachgebrauchs in zwei Abhandlungen einer an