ADB:Ulrich (Graf von Württemberg)

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Artikel „Ulrich, Graf von Württemberg“ von Eugen Schneider in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 39 (1895), S. 235, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ulrich_(Graf_von_W%C3%BCrttemberg)&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 11:07 Uhr UTC)
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Ulrich, Graf von Württemberg, geboren etwa im J. 1343, war der Sohn des Grafen Eberhard des Greiners und der Elisabeth von Henneberg. 1362 vermählte er sich mit Elisabeth, Tochter Kaiser Ludwig d. B., der Witwe des Cangrande della Scala, Herrn von Verona. Wie der Vater ein erbitterter Feind der Reichsstädte, lag er 1377 auf der Feste Achalm, um von hier aus die Reutlinger zu beobachten, welche plündernd in Württemberg einfielen. Einer ihrer heimkehrenden Streitscharen trat er am 21. Mai vor den Mauern der Stadt entgegen. Man fiel ihm von dieser aus in den Rücken; seine schwergepanzerten Ritter erlagen den Streichen der Bürger, er selbst rettete sich verwundet auf die Achalm. Der erzürnte Vater schnitt zwischen ihm und sich das Tischtuch entzwei. U. suchte Rückhalt bei den gegen die Städter gerichteten Adelsgesellschaften und wurde zu einem der Könige des Löwenbunds gewählt. Endlich glaubte er sich an den Feinden rächen zu können, als sein Vater am 2. August 1388 die Städter bei Döffingen überraschte. U. stieg bei der Eröffnung des Kampfes vom Pferde und stürmte den Berg hinan. Er fiel tödlich getroffen; über seine Leiche weg trieb der Vater die Seinigen zum Sieg. Die Witwe erwarb Güter in Döffingen, wol zu einer Stiftung für sein Seelenheil. Die Ueberlieferung nennt die Stelle, an der U. niedersank; dieselbe ist neuerdings durch einen Gedenkstein bezeichnet worden. Uhland’s schwäbische Balladen haben mit dem Vater auch den Sohn als Helden gefeiert.

Sattler, Gesch. Würtenbergs unter den Grafen, Bd. I (2. Aufl. 1773). – v. Stälin, Wirtemb. Gesch. III, 285, 320, 345 (1856). – P. Stälin, Gesch. Württembergs, I, 551 ff. (1887).