ADB:Taxis, Maximilian Maria Lamoral Fürst von

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Artikel „Taxis, Maximilian Maria Lamoral Fürst von“ von Josef Rübsam in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 37 (1894), S. 519–520, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Taxis,_Maximilian_Maria_Lamoral_F%C3%BCrst_von&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 05:28 Uhr UTC)
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Taxis (Thurn und Taxis): Maximilian Maria Lamoral, Fürst von Th. und T., geboren am 24. Juni 1862 auf Schloß Taxis in Württemberg, [520] folgte, zunächst noch minderjährig, seinem Großvater Maximilian Karl, (S. 518) und übernahm mit seinem einundzwanzigsten Geburtstage die Regierung seines fürstlichen Hauses, nachdem er sechs Semester auf den Universitäten zu Bonn, Straßburg und Göttingen Philosophie, Jura und Nationalökonomie gehört hatte. Während der Jahre 1872 und 1873 wurde der Grundstock der fürstlichen Besitzungen durch Ankauf der kroatischen Herrschaften Brod, Grobnik, Ozail und Zelin-Cice erweitert, während der letzte Rest der damals immerhin noch beträchtlichen niederländischen in Laeken bei Brüssel gelegenen Territorien veräußert wurde. Eine zeitgemäße Regelung der Verhältnisse der fürstlichen Justiz- und Verwaltungsbeamten, deren Zahl, der Größe der fürstlichen Besitzungen entsprechend, sich auf mehr denn 300 beläuft, trat vom 1. Juli 1881 an in Kraft.

Fürst Max. Maria war ein eifriger Förderer der Kunst und Wissenschaft. Werthvolle Antiquitäten, vorzügliche Arbeiten der Goldschmiedekunst u. s. f. zierten seine Gemächer. Der südliche Flügel der alten Reichsabtei St. Emmeram, welcher sich in einem schlechten baulichen Zustande befand, wurde neuerbaut, erweitert und prachtvoll ausgestattet. Die Erbauung eines fürstlichen Jagdschlosses in der Nähe des abgebrannten Donaustaufer Schlosses wurde angeordnet. Das Stadttheater zu Regensburg erhielt einen reichen Zuschuß; der Kunstverein daselbst erfreute sich seines Protectorates; verschiedene wissenschaftliche Vereine wurden vom Fürsten unterstützt. Die Geschichte seines fürstlichen Hauses in wissenschaftlicher Weise dargestellt zu sehen, war des Fürsten Lieblingswunsch, welchen er bald nach dem Antritte seiner Regierung in der denkwürdigen Entschließung vom 10. Dec. 1883 niederlegte. Sein frühzeitiger Tod (2. Juni 1885) versetzte alle, welche den edelen Fürsten kannten, in tiefste Trauer. Kaiser Wilhelm I. schrieb damals der tiefgebeugten Mutter: „Bei der besonderen Zuneigung, mit welcher Ich dem Verstorbenen wegen seiner vortrefflichen Charaktereigenschaften zugethan war, hat Mich der unerwartete Hingang desselben in dem jugendlichen Alter von noch nicht 23 Jahren schmerzlich berührt. So oft der Dahingeschiedene in Meiner Residenz weilte, war er Mir stets ein gern gesehener angenehmer Besuch, dessen Ergebenheit für Mich und Mein Haus in dankbarer Erinnerung in Meinem Herzen fortlebt.“

Da Max. Maria Lamoral ohne Nachkommen starb, so ging die Regierung seines fürstlichen Hauses auf seinen jüngeren am 8. Mai 1867 zu Regensburg geborenen Bruder, Albert Maria Lamoral, über, welcher sich am 15. Juli 1890 zu Ofen mit Margarethe Clementine, Erzherzogin von Oesterreich, königlicher Prinzessin von Ungarn und Böhmen, vermählte.

W. Schratz, Maximilian, Fürst von Thurn und Taxis. Nekrolog. In der Zeitschrift der bayer. numismat. Gesellschaft IV, 141 ff. München 1885. – Regensburger Anzeiger. Jahrgang 1889, Nr. 41, 43–45. – Nürnberger Korrespondent von und für Deutschland. 1885, Nr. 292. – Regensburger Morgenblatt. Festnummer zum 15. und 16. Juli 1890.