Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Sunderreitter, Gregor“ von l. u. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 37 (1894), S. 156–157, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sunderreitter,_Gregor&oldid=- (Version vom 16. April 2024, 03:56 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Sunecke
Band 37 (1894), S. 156–157 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand Oktober 2014, suchen)
Gregor Sunderreitter in Wikidata
GND-Nummer 100630456
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|37|156|157|Sunderreitter, Gregor|l. u.|ADB:Sunderreitter, Gregor}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=100630456}}    

Sunderreitter: Gregor S., auch Sunderreutter (nach andern Georg S.), aus Wasserburg, daher „Hydropyrgius“, ward „Prediger der Kirche Christi zu Augsburg und Mithelfer bei St. Georgen“, wie er sich selbst bezeichnet. Er hat biblische Dichtungen anderer herausgegeben, überarbeitet und selbst ähnliche Dichtungen verfaßt. Besonders bekannt ist er als Bearbeiter der Lieder über die Sonntagsevangelien von Nikolaus Hermann, die zuerst mit einer Vorrede von Paul Eber Wittenberg 1560 erschienen waren. Sunderreitter’s Bearbeitung erschien 1580, gedruckt zu Laugingen[WS 1]; den Hermann’schen Liedern, die er stark veränderte, fügte er 55 eigne Lieder hinzu. In gleicher Weise gab er poetische Bearbeitungen biblischer Bücher (des Jesus Sirach, der Apostelgeschichte u. a.) von Magdalena Heymair[WS 2] heraus und stellte auch ihnen eigne Lieder an die [157] Seite. Die Hermann’schen Sonntagsevangelien ergänzte er durch eine ähnliche Arbeit über die Episteln (Lauingen 1580). Nur eigne Dichtungen von ihm enthält, wie es scheint, die unter dem Titel: „David’s himmlische Harfen von neuem aufgezogen“, Nürnberg 1581 herausgegebene Liedersammlung; sie enthält Lieder über die 150 Psalmen und einen Anhang von drei Liedern; vielen Liedern ist eine Melodie beigedruckt; für einige dieser Melodien ist dieser Druck die älteste bekannte Quelle, doch scheint keine derselben von S. erfunden zu sein.

Ueber S. selbst ist weiteres vom Schreiber dieser Zeilen nicht zu ermitteln gewesen. Ueber die genannten Werke vgl. Wackernagel, Bibliographie S. 396. – Derselbe, Das deutsche Kirchenlied I, 514. – Koch, Geschichte des Kirchenlieds u. s. f. 3. Aufl. I, 395. – Goedeke, 2. Aufl., II, 168, 170 u. 171. Hinsichtlich des letztgenannten Werkes, David’s himmlische Harfen, ist noch zu verweisen wegen des Titels auf: Collectio in unum corpus omnium librorum u. s. f., Frankfurt, Bassaeus, 1592, deutsche Abtheilung S. 64; wegen des Inhalts auf: Blätter für Hymnologie 1884, S. 117 ff., und Zahn, Die Melodien der deutschen evangelischen Kirchenlieder VI, 66, no. 234. Proben von Sunderreitter’s sämmtl. Dichtungen bei Wackernagel, Das deutsche Kirchenlied V, 15–28.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. so die Vorlage, muss aber heissen: Lauingen
  2. Magdalena Heymair (* etwa 1535, vermutlich in Regensburg; † nach 1586, vermutlich in Kaschau), deutsche Pädagogin und evangelische Kirchenlieddichterin.