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Artikel „Stockmann, Ernst“ von l. u. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 36 (1893), S. 294–295, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Stockmann,_Ernst&oldid=- (Version vom 24. November 2024, 09:14 Uhr UTC)
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Stockmann: Ernst St., Sohn des Pastors zu Lützen, Paul St. (vgl. unten), wurde am 18. April 1634 a. St. zu Lützen geboren, studirte in Jena, woselbst er im J. 1658 Magister wurde. Er wurde darauf Pastor in Beyernaumburg bei Sangerhausen. Nachdem er hier an 24 Jahre segensreich gewirkt hatte, ward er im J. 1682 als Superintendent nach Allstedt im Herzogthum Weimar berufen, wo er am 1. Advent (3. Dec.) seine Antrittspredigt hielt. Als im J. 1691 das geistliche Untergericht in Allstedt errichtet ward, ward er Assessor [295] desselben. Im J. 1709 ward er weimarischer Oberconsistorialrath und Kirchenrath. Er starb in Allstedt (nicht in Eisenach) am 28. April 1712 n. St. – St. war ein tüchtiger Prediger und praktischer Geschäftsmann, der für die Hebung des kirchlichen Lebens und die Besserung der Zustände in seiner Gemeinde viel gethan hat. Als Dichter geistlicher Lieder ist er noch bekannt. Er dichtete hauptsächlich Madrigale und wird hinsichtlich seiner Beherrschung dieser Form schon von Neumeister als derjenige genannt, der Caspar Ziegler am nächsten stehe. Er gab im J. 1660 zu Leipzig den ersten Theil einer Liedersammlung unter dem Titel: „Poetische Schriftlust oder hundert geistliche Madrigalien“ heraus; der zweite Theil erschien Leipzig 1668. In der zweiten Auflage dieser Sammlung, die Leipzig 1701 erschien, befindet sich auch sein Lied: „Gott, der wird’s wohl machen, dem ich meine Sachen“; dieses hat, nachdem es im J. 1704 von Freylinghausen in sein Gesangbuch aufgenommen worden, von allen Liedern Stockmann’s die größte Verbreitung gefunden. Er gab außerdem heraus: „Lob des Landlebens“ (Jena 1681), „Lob des Stadtlebens“ (Jena 1683), beide in Alexandrinern, beide wieder mit abgedruckt in der zweiten Auflage der poetischen Schriftlust; außerdem erschien von ihm: „Hodegeticum pestilentiale sacrum sive quaestiones theoretico-practicae de peste“ (1666, 2. Aufl. 1681). In seinem Todesjahre ist noch von ihm herausgekommen eine Allstedtische kleine Chronik, auch in Alexandrinern (Stolberg 1712).

Wetzel, Hymnopoeographia III, 264. – Rambach, Anthologie IV, 117. – Koch, Geschichte des Kirchenliedes u. s. f. III, 409 f.; u. hierzu die Anmerkungen in: Blätter für Hymnologie 1886, S. 124 f. – Goedeke² III, 282, Nr. 10. – Fischer, Kirchenliederlexikon, 1. Hälfte, 219a.