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Artikel „Stein, Karl“ von Friedrich Brandes in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 35 (1893), S. 660, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Stein,_Karl&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 19:12 Uhr UTC)
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Stein: Karl St., Schriftsteller, geboren am 23. Juni 1773 zu Neubrandenburg in Mecklenburg-Strelitz, wurde 1815 weimarischer Rath und Professor, später preußischer Hofrath in Berlin und starb daselbst am 12. Februar 1855. S. war ein Tagesschriftsteller von ungemeinem Fleiße und erstaunlicher Fruchtbarkeit. Seine gesammte litterarische Thätigkeit kennzeichnet das immer hervortretende Bestreben, sich den jeweiligen Bedürfnissen des lese- und schaulustigen Augenblickspublicums anzupassen. Bei den Zeitgenossen fanden hauptsächlich seine wissenschaftlich werthlosen historischen Arbeiten (auch Lehrbücher für die Jugend), die er für Söhne und Töchter aus den gebildeten Ständen, für Zeitungsleser zur Orientirung u. s. w. verfaßte, weite Verbreitung. Ebenso fruchtbar und unbedeutend ist S. als Dichter. Seine (bei Goedeke und Brümmer aufgezählten) Erzählungen, Romane und Dramen ernsten wie heiteren Inhalts gehörten eine Zeit lang zum Stamme der Leihbibliotheken und der Bühne, ohne nachhaltige Erfolge erzielen zu können, und sind heute mit Recht vergessen. S. schrieb auch unter den Namen Gustav Linden und Karl Jents (nicht aber Georg Schiller, wie Koberstein, S. mit dem Novellisten und Lustspieldichter Karl Fr. Stein verwechselnd, angibt).

Brümmer. – Goedeke, Grundriß ¹III, S. 318 Nr. 177, S. 946 Nr. 825. – Koberstein 5V, 131, 14¹; 413.