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Artikel „Staketo, Nicolaus“ von Karl Ernst Hermann Krause in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 35 (1893), S. 415–416, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Staketo,_Nicolaus&oldid=- (Version vom 28. November 2024, 11:42 Uhr UTC)
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Staketo: Nicolaus St., auch Stoketo in Büttner’s Patricier-Genealogien genannt, stammte nicht aus einem Lüneburgischen Patriciergeschlechte, stammte aber aus der Diöcese Verden und gehört wenigstens später zu den Sülfmeistern (Salzjunkern). Er war Magister, hatte also studirt; einen nahen Verwandten, Hans St., finden wir in Hamburg. Um 1450 wird er als Rathssecretär in Lüneburg genannt und blieb bis 1456 in dieser Stellung. Im Prälatenkriege hielt er treu zum „alten Rathe“ und erntete dafür den Haß der aufständischen Gemeinde. In den vorhergehenden und den Streit veranlassenden Sülzstreitigkeiten schickte ihn der Rath zur Abwendung des drohenden Bannes mit dem Priester Grauerck als Procurator zur römischen Curie, dort wurde erst sein Bote, dann er selbst auf Veranlassung der klagenden Domcapitel von Hamburg und Lübeck im Auftrage der päpstlichen Behörden überfallen, seiner Papiere beraubt und ins Gefängniß geworfen. Er mußte für 1000 Ducaten ausgelöst werden. 1453 zog er in derselben Sache mit Albert van der Mölen (s. A. D. B. XXII, 94) an den kaiserlichen Hof nach Wienerisch Neustadt mit einem Geleitsbrief Heinrich’s des Aelteren von Braunschweig, in dem er zum fürstlichen Hofmann (familiaris cottidianus et domesticus) ernannt wurde. Von Wien reiste er mit v. d. Mölen abermals nach Rom, freilich auch ohne etwas auszurichten. Im Auftrage des „alten Rathes“ zog er 1456 abermals an den kaiserlichen Hof, um wegen der Gewaltthaten des „neuen Rathes“ gegen Leben und Vermögen des ersteren Klage zu erheben. Dabei ernannte Friedrich III. ihn zum kaiserlichen Rath. Als Inhaber von Sülzegütern trat er nun in das neugefestigte Patriciat, die Theodori-Gilde, ein und wurde noch 1456 in den hergestellten Rath gekoren, ward 1466 Camerarius, 1472 Bürgermeister und starb am 18. Juni 1485, nach dem Verdener Nekrolog (Pratje, Altes und Neues V, 286) am 29. Juni, mit Hinterlassung ansehnlicher Legate für Armenstiftungen. Er war fast an allen Verhandlungen Lüneburgs mit Städten und Fürsten in erster Linie betheiligt; auch die früher ihm so feindlichen Prälaten benutzten nach der Ausgleichung seine Gewandtheit; dem Hamburger Domcapitel lieferte er eine Denkschrift über die Verwaltung und die Verrechnungen der Sülze, welche noch heute zur Erklärung einer Menge von Alterthümlichkeiten das beste Hülfsmittel ist. Für den Abt des Cistercienserklosters zu Reinfelde trat er noch 1581 in einer Verhandlung zu Artlenburg auf. – Aus seiner ersten Ehe mit der Witwe des Sülfmeisters (Salzjunkers) Dieterich Schellepeper, Margarete Elvern, die von ihrem ersten Manne drei Kinder, darunter den späteren Rathsherrn Albert Schellepeper, † 1485, hatte, wurde nur eine Tochter, Margarete, im J. 1460 geboren, die mit dem Bürgermeister Hartwig Stöterogge, † 1539, verheirathet, als Mutter von neun Töchtern Stammmutter einer großen Reihe Patricier- und [416] Adelsgeschlechter wurde. Ihr ältester Sohn, Nicolaus Stöterogge, wurde 1550 Bürgermeister, † 1561. Aus der zweiten Ehe Staketo’s mit Wöbbeke (Walburg) Brömse stammten keine Kinder. Auch der Hamburger Hans St. war Sülfmeister in Lüneburg, seine beiden Töchter heiratheten ebenfalls in Patricierfamilien. Das einfach-alterthümliche Wappen der St. (bei Büttner) sieht einem altadeligen gleich; unter dem Lüneburger Silberzeug im Kunstgewerbemuseum zu Berlin steht es auf Nr. 20; das Stöterogge’sche auf Nr. 6, 10, 20 und 21.

Die Quellen unter Joh. Springintgut. – Staphorst, Hamburger Kirchengeschichte I, 4, S. 892 ff. – Ueber die Sülzalterthümer: Krause, im Jahrb. d. V. für niederdeutsche Sprachforschung V, 109 ff. – Lüneburger Museumsverein 1882/83, S. 63.