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Artikel „Spitz, Andreas“ von Franz Heinrich Reusch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 35 (1893), S. 216, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Spitz,_Andreas&oldid=- (Version vom 26. November 2024, 04:16 Uhr UTC)
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Spitz: Andreas S., katholischer Theologe, war Lector in der Benedictinerabtei in Deutz, als er 1783 als Professor der Kirchengeschichte und theologischen Litteraturgeschichte an der kurfürstlichen Universität zu Bonn angestellt und gleichzeitig zum Doctor der Theologie promovirt wurde. Er las die Kirchengeschichte zuerst nach J. L. Berti, dann nach Fr. X. Gmeiner (s. A. D. B. IX, 264), und veröffentlichte während seiner Thätigkeit in Bonn: „Dissertatio de patriarchatibus et dignitatibus“, 1783; „Dissertatio: num attenta historia ecclesiae universali ac speciatim attentis Germanorum factis et decretis Basileensibus a canonistis Germaniae defendi valeat sententia, quae infallibilitatem Romani Pontificis ejusque superioritatem supra concilium oecumenicum adstruit“, 1787 (veranlaßt durch die 1786 von dem Minoriten Polychronius Gaßmann zu Aachen veröffentlichten Meditationes historicae canonico-criticae ad prima quatuor oecumenica … concilia, worin die von S. bekämpfte Ansicht vorgetragen war; die Dissertation ist abgedruckt in der Continuatio Thesauri juris ecclesiastici ab Ant. Schmidt adornati, ed. P. A. Gratz (1829), I, 202–270); „Diss. historico-ecclesiastica ad concilia Germaniae aevo intermedio celebrata“, 1789. In den Schreiben Pius’ VI. an den Kurfürsten und das Domcapitel in Köln vom J. 1790 wird S. unter den Bonner Docenten genannt, die doctrinarum portenta et monstra vortrügen und deren Schriften in Rom untersucht würden. – Nach dem Eingehen der Universität wurde S. von der Abtei, die ihn während seiner Anstellung in Bonn standesgemäß hatte unterhalten müssen und von der er eine Anzahl Bücher geliehen erhalten hatte, zur Rückkehr aufgefordert. Er blieb aber in Bonn, fungirte einige Zeit als Beisitzer bei dem Friedensrichter und bewarb sich dann bei dem französischen Bischof von Aachen um die Pfarrei in Remagen, die er im December 1802 erhielt. Durch den Reichsdeputations-Hauptschluß von 1802 fiel die Abtei Deutz an den Fürsten von Nassau-Usingen, – sie wurde im Winter 1803–4 aufgelöst; – von diesem forderte S. als früheres Mitglied der Abtei eine Pension und reichte deshalb eine Klage bei dem Reichskammergericht zu Wetzlar ein, die infolge der Auflösung desselben im J. 1806 unerledigt blieb. Er starb als Pfarrer zu Remagen am 21. Juli 1811.

Schulte, Gesch. der Quellen etc. III, 335. – Reusch, Index II, 954. – Archivalische Mittheilungen aus Deutz und Remagen.