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Artikel „Gratz, Peter Alois“ von Johann Friedrich von Schulte in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 602, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Gratz,_Peter_Alois&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 10:33 Uhr UTC)
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Gratz: Peter Alois G., geboren am 17. August 1769 zu Mittelberg in Baiern, gestorben am 1. November 1849 zu Darmstadt. Nachdem er in Augsburg seine Studien vollendet und 1792 Priester geworden, fungirte er als Erzieher bei einem württembergischen Grafen, der ihm 1795 die Pfarrei Unterthalheim verschaffte. Im J. 1815 erhielt er eine theologische Professur in Ellwangen, kam 1817 mit seiner Facultät nach Tübingen, 1819 an die neuerrichtete katholische theologische Facultät der Universität Bonn. Als das Trier’sche Domkapitel im J. 1821 constituirt werden sollte, wünschte ihn die preußische Regierung zum Domdechant ernannt zu sehen, stand dann hiervon ab und schlug ihn zum zweiten Domherrn vor. Aber auch dies scheiterte an dem Widerspruche der Curie. Man ließ ihn fallen und machte ihn im J. 1825 zum geistlichen Schulrathe in Trier. Auf sein Gesuch 1839 pensionirt, lebte er an der Bergstraße, zuletzt in Darmstadt. – Derselbe hatte in einem Commentar über das Evangelium des Matthäus (1821 fg., 2 Bde.) durch Benutzung der protestantischen Exegeten seine Rechtgläubigkeit gefährdet und war in Folge einer Polemik von Binterim („Kritische Bemerkungen zu dem historischen Commentar über das Evangelium des Matthäus“, 1823) u. A. beim Clerus und den Studenten mißliebig geworden. Außer diesem Commentar gab er eine kirchliche Zeitschrift, „Der Apologet des Katholicismus, Zeitschrift für Freunde der Wahrheit“ etc., Mainz 1821–24, 9 Hefte, heraus, schrieb „Neuer Versuch, die Entstehung der drei ersten Evangelien zu erklären“, 1822, und begann eine „Continuatio thesauri jur. eccl. ab Ant. Schmidt adornati“, wovon 1829 der erste Band mit 5 Dissertationen verschiedener Autoren erschien.

Neuer Nekrolog, 1849 (1851), S. 868.