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Artikel „Sompel, Pieter van“ von Joseph Eduard Wessely in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 34 (1892), S. 619, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sompel,_Pieter_van&oldid=- (Version vom 14. November 2024, 01:31 Uhr UTC)
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Sompel: Pieter van S. (auch Sompelen genannt), namhafter Kupferstecher in der Schule von Rubens, geboren in Antwerpen um 1600. P. Soutman aus Harlem, der sich zu der Zeit in Antwerpen befand, wo ihn Rubens beschäftigte, war sein Lehrer in der Kunst der Radirnadel und des Grabstichels, und S. hat in beiden Kunstarten Vorzügliches geleistet, indem er mit correcter Zeichnung auch eine treffliche Behandlung verband. Oft hat er den Stich mit der Radirnadel vereint, um eine malerische Wirkung zu erzielen und dieses Bestreben verleitete ihn sogar, die Fleischpartien zuweilen in Punktirmanier auszuführen, wodurch diese eine große Weichheit erzielten, was freilich der derben Ausdrucksweise eines Rubens nicht ganz entsprach. Natürlich befand er sich mit seiner Kunst ganz im Banne des Rubens, nach dem er mehrere ausgezeichnete Blätter ausführte. Nach diesen sind die Hauptblätter: Christus am Kreuz, Derselbe mit den Jüngern in Emaus, vom J. 1643, das einzige datirte Blatt des Meisters, ferner Ixion und Juno, Erichthonius im Korbe, den die Töchter des Cecrops öffnen und das schöne Bildnis des berühmten Arztes Paracelsus Theophrastus. Auch nach anderen Meistern hat er viele Bildnisse gestochen, so Philipp den Kühnen von Burgund nach J. van Eyck, mehrere nach A. van Dyck, wie die Infantin Isabella Clara Eugenia im Nonnengewande, den Cardinal Infanten Ferdinand, die Königin Maria Medici, den Marquis Fr. Moncada und nach G. Honthorst den Oranier Friedrich Heinrich. Auch nach seinem Lehrer P. Soutman, den er später nach Harlem begleitete, stach er mehrere Bildnisse und zwar in einer Folge von elf Blättern nebst Titelblatt die deutschen Kaiser, außerdem den Kaiser Adolf von Nassau und die Oranier Heinrich und Philipp. Alle diese Blätter werden nicht allein der Dargestellten wegen, sondern auch der künstlerischen trefflichen Ausführung halber allgemein geschätzt. Das Todesjahr des Künstlers ist unbekannt. Er bezeichnete seine Arbeiten zuweilen P. v. Somp.

s. Immerzeel. – Kramm. – Andresen-Wessely, Handbuch.