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Artikel „Sommer, Christian Lorenz“ von Richard Hoche in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 34 (1892), S. 598–599, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sommer,_Christian_Lorenz&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 14:13 Uhr UTC)
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Sommer: Christian Lorenz S., Philologe und Schulmann des 19. Jahrhunderts. Er wurde in Rudolstadt als der Sohn eines Buchdruckers am 19. November 1796 geboren (nicht 19. September, s. u.), erhielt seine erste Schulbildung auf der Bürgerschule seiner Vaterstadt und besuchte dann von 1807–14 das dortige Gymnasium; von seinen damaligen Lehrern gewannen vornehmlich Abraham Voß und B. R. Abeken bestimmenden Einfluß auf seine Entwicklung. Ostern 1814 ging er nach Göttingen, um dort Theologie und Philologie zu studiren, wandte sich aber allmählich ganz der letzteren zu, namentlich nachdem er Ostern 1816 nach Leipzig übergesiedelt und G. Hermann und Beck nahe getreten. Auf deren Empfehlung wurde er Ostern 1817 als Collaborator an die Landesschule Pforta berufen, wo er unter Ilgen’s Leitung zwei Jahre lang sich in didaktischer Kunst zu entwickeln und zu erproben reiche Gelegenheit hatte. Ostern 1819 wurde er von seiner Heimathsbehörde als Professor an das Gymnasium in Rudolstadt zurückberufen und ist dieser Anstalt trotz vielfach an ihn ergangener anderweitiger Anerbietungen treu geblieben. Die wissenschaftliche und pädagogische Tüchtigkeit Sommer’s erwarb ihm bald allgemeine Anerkennung: 1832 ernannte ihn die philosophische Facultät in Jena honoris causa zum Dr. phil., 1837 wurde ihm die in Gemeinschaft mit Hercher zu führende Direction des Rudolstädter Gymnasiums übertragen. Neben diesem Amte übernahm er 1843 auch noch die Stelle des Seminardirectors und das Ephorat über das gesammte Schulwesen der schwarzburg-rudolstädtischen Oberherrschaft und trat im folgenden Jahre auch noch als Assessor mit Sitz und Stimme in das fürstliche Consistorium ein. In dieser vielseitigen Thätigkeit hat er nur kurze Zeit mit der ihm eigenen Energie und Rastlosigkeit wirken [599] können; er starb bereits am 20. Juli 1846. – Litterarisch hat S. sich durch Ausgaben von Platon’s Symposion (1820), Xenophon’s Anabasis (1821) und Apollodor’s Bibliothek (1822), durch vier Abhandlungen über die Hecuba des Euripides (1836–44) und zahlreiche kleinere Arbeiten philologischen Inhalts bekannt gemacht; aus seinem ziemlich umfangreichen litterarischen Nachlasse hat Klußmann eine griechische Uebersetzung des 1. Buches des Aeneis (V. 1–159) bekannt gemacht.

R. Wächter, Ch. L. Sommer, nach seinem Leben und Charakter gezeichnet, im Rudolstädter Gymnasialprogramm von 1851, S. 1–24. Daselbst auf S. 18–20 ein vollständiges Schriftenverzeichniß. – Mittheilung in der „Zeitschrift für Alterthumswissenschaft“ vom 20. Juli 1846, wo als Geburtstag fälschlich der 19. September 1796 angegeben ist. – Klußmann, Mittheilungen aus dem Nachlasse Sommer’s in Jahn’s Jahrbb. XVI. Suppl.-Band, S. 50–55.