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Artikel „Schweitzer, Philipp“ von Julius Wahle in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 33 (1891), S. 371, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schweitzer,_Philipp&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 18:50 Uhr UTC)
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Schweitzer: Philipp S., geboren am 16. Mai 1846 zu Remda, mußte sich gegen seine Neigung der Landwirthschaft widmen. Auf einer Ferienreise nach Norwegen (1868) machte er zuerst Bekanntschaft mit der nordischen Litteratur, lebte dann zwei Jahre in Amerika, wurde, nach Europa zurückgekehrt Lehrer, studirte zwei Jahre englische Sprache in Tübingen, erhielt eine Anstellung als englischer Lehrer in einem Knabeninstitut in Stäfa. 1878 ging er nach Jena, wo er sich ganz dem Studium der nordischen Sprachen und Litteraturen widmete, und erwarb sich den Doctorgrad mit „Die Entwicklung der nationalen Dichtung in Norwegen 1758–1858“, Jena 1881. Zum Zweck einer umfassenden Darstellung der skandinavischen Litteratur machte er abermals eine Reise nach Island, Dänemark und Schweden. Die nächste Frucht derselben war „Island, Land und Leute. Geschichte, Litteratur und Sprache“, Leipzig ohne Jahr. Von 1886 bis 1889 erschien bei Friedrich in Leipzig ein dreibändiges Hauptwerk: „Geschichte der skandinavischen Litteratur“. Der 1. Theil behandelt dieselbe von den ältesten Zeiten bis zur Reformation, der 2. bis zur skandinavischen Renaissance im 18. Jahrhundert, der 3. die Litteratur des 19. Jahrhunderts. Der letzte Band enthält ein breites Capitel über Ibsen, mit dem S. persönlich bekannt war und für den er in Wort und Schrift Propaganda machte. Er übersetzte dessen „Comödie der Liebe“ (Reclam Nr. 2700). Er übersetzte ferner „Bilder aus Norwegen, drei Erzählungen von Jonas Lie“, Jena 1878 und ließ in Hackländer’s „Sorgenlosen Stunden“ (1876) „Lars Björn, eine Geschichte aus den Lofotten“ erscheinen. Er starb am 31. Mai 1890 infolge eines unglücklichen Absturzes bei Vevey.