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Artikel „Schwane, Joseph“ von Friedrich Lauchert in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 54 (1908), S. 268–269, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schwane,_Joseph_Anton&oldid=- (Version vom 20. April 2024, 04:40 Uhr UTC)
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Schwane: Joseph (Anton) Sch., katholischer Theologe, geboren am 2. April 1824 zu Dorsten in Westfalen, † am 6. Juni 1892 zu Münster in Westfalen. Er besuchte das Progymnasium in seiner Vaterstadt, dann das Gymnasium in Recklinghausen bis 1843, studirte hierauf in Münster 1843 bis 1847 Philosophie und Theologie und wurde am 29. Mai 1847 zum Priester geweiht. Nachdem er seine Studien 1848–50 noch an den Universitäten Bonn und Tübingen fortgesetzt hatte, wurde er am 7. März 1851 in Münster Lic. theol.; Präses im gräflich von Galen’schen Convict in [269] Münster; 21. April 1853 habilitirte er sich als Privatdocent an der theologischen Facultät zu Münster, wo er über Kirchengeschichte, Moraltheologie und Dogmengeschichte las; 17. November 1859 wurde er außerordentlicher Professor; 8. März 1860 Dr. theol. h. c.; 17. September 1867 ordentlicher Professor der Moraltheologie mit den Nebenfächern der Dogmengeschichte und Symbolik; dabei las er neben Berlage auch über Dogmatik und übernahm dieselbe nach dessen Tode (1881) im vollen Umfange; 1890 Päpstlicher Hausprälat.

Schwane’s wissenschaftliches Hauptwerk ist die Dogmengeschichte, die als die erste katholische Darstellung nach dem kleineren Werke von Klee in vier Bänden das ganze Gebiet behandelt: „Dogmengeschichte der vornicänischen Zeit“ (Münster 1862; 2. Aufl. Freiburg i. Br. 1892); „Dogmengeschichte der patristischen Zeit (325–787 n. Chr.)“ (Münster 1869; 2. Aufl. Freiburg i. Br. 1895); „Dogmengeschichte der mittleren Zeit“ (Freiburg i. Br. 1882); „Dogmengeschichte der neueren Zeit“ (ebd. 1890; die beiden ersten Bände bilden in der 2. Aufl., die beiden andern von Anfang an Bestandtheile der bei Herder erscheinenden Theologischen Bibliothek). Auf moraltheologischem Gebiete veröffentlichte Sch. die größeren Schriften: „Die theologische Lehre über die Verträge mit Berücksichtigung der Civilgesetze, besonders der preußischen, allgemein deutschen und französischen“ (Münster 1871; 2. Aufl. 1872); „Die Gerechtigkeit und die damit verwandten sittlichen Tugenden und Pflichten des gesellschaftlichen Lebens, letzter Theil der Moraltheologie“ (Freiburg i.Br. 1873); „Spezielle Moraltheologie“, 1.–3. Theil (ebd. 1878–85); „Allgem. Moraltheologie“ (ebd. 1885). Kleinere Arbeiten: „Ueber die scientia media und ihre Verwendung für die Lehre von der Gnade und Freiheit“ (Tübinger Theol. Quartalschrift, 32. Jahrg. 1850, S. 394–459); „Das göttliche Vorherwissen und seine neuesten Gegner“ (Münster 1855); „De controversia, quae de valore baptismi haereticorum inter S. Stephanum Papam et S. Cyprianum agitata sit, commentatio historico-dogmatica“ (Münster 1860); „Ueber die Auferstehungslehre Tertullians und die Identität des Auferstehungsleibes im Besondern“ (Katholik 1860, I, S. 299–323); „Die römischen Katakomben. Akademische Rede“ (Katholik 1864, II, S. 684–706); „De operibus supererogatoriis et consiliis evangelicis in genere“ (Münster 1868); „Bossuet und seine historische Bedeutung“ (Jahresbericht der Görres-Gesellschaft für das Jahr 1877 [Köln 1878], S. 26–45); „Die eucharistische Opferhandlung“ (Freiburg i. Br. 1889).

Chronik der Akademie zu Münster, 7. Jahrg. 1892/93, S. 4 f. – Kirchen-Lexikon von Wetzer u. Welte, 2. Aufl., X, 2042 f. (Mausbach). – E. Raßmann, Nachrichten von dem Leben und den Schriften Münsterländischer Schriftsteller (Münster 1866, S. 310 f.; N. F. [1881], S. 200).