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Artikel „Schneider, Jakob“ von Otto Schell in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 54 (1908), S. 136, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schneider,_Jakob&oldid=- (Version vom 26. November 2024, 08:19 Uhr UTC)
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Schneider: Jakob Sch. wurde am 10. September 1818 in Trier geboren. Er besuchte das dortige Gymnasium und bestand am 23. September 1836 das Abiturientenexamen. Von 1836–1840 bezog er die Universität zu Bonn, um Mathematik, Physik, Chemie, Zoologie, Botanik und Mineralogie zu studiren. Er erwarb am 10. September 1840 die Lehrbefähigung für die vorbenannten Fächer in allen Classen, daneben in Geschichte, Geographie und Latein für die unteren Classen. Seit 1840 war er am Gymnasium seiner Vaterstadt Trier thätig, seit 1844 in gleicher Eigenschaft in Emmerich und von 1858 ab am Gymnasium zu Düsseldorf. 1863 wurde ihm der Professortitel ertheilt, 1879 der Rothe Adlerorden IV. Classe und 1885 das Ehrenkreuz des Hohenzollernschen Hausordens III. Classe verliehen. 1888 schied er aus seinem Amte, um mit Pension in den Ruhestand überzugehen. Gleichzeitig wurde ihm der Adler der Ritter des königlichen Hausordens von Hohenzollern überreicht. Den Abend seines Lebens verbrachte er in Kleve, wo er am 17. März 1898 starb.

Mehr noch als durch seine amtliche Thätigkeit verschaffte er sich durch seine ausgedehnte schriftstellerische Thätigkeit in weiten Kreisen Anerkennung. Sch. schrieb eine Reihe physikalischer Abhandlungen, besonders über das Termophon oder Trevelyaen-Instrument und zwar als Programm-Abhandlungen, in Poggendorff’s Annalen etc. Weit bedeutender und zahlreicher sind seine archäologischen Abhandlungen, welche größtentheils in den Abhandlungen des naturhistorischen Vereins von Rheinland und Westfalen, in den Bonner Jahrbüchern, in Pick’s Monatsschrift, in den Jahrbüchern des Düsseldorfer Geschichtsvereins, in den Annalen des historischen Vereins für den Niederrhein erschienen. Ein Theil dieser Arbeiten erschien als besondere Broschüren, so namentlich „Die alten Heer- und Handelswege der Germanen, Römer und Franken im Deutschen Reich“ und „Neue Beiträge zur alten Geschichte und Geographie der Rheinlande“. Seine Schlußfolgerungen sind oft gewagt (man vgl. z. B. Fiedler in den Bonner Jahrbüchern, Heft 47/48, S. 177 ff. und die Polemik Th. v. Bergk’s gegen Sch. in den Bonner Jahrbüchern, Heft 81, S. 117 ff., wo Asbach den Nachlaß Bergk’s veröffentlicht). Die im J. 1891 erschienene Broschüre: „Uebersicht der Localforschungen in Westdeutschland bis zur Elbe vom Jahre 1841 bis zum Jahre 1891 von J. Schneider“ orientirt am besten über seine Werke und seine Localforschungen.

Nach dem Personalbogen im Gymnasium zu Düsseldorf und den Mittheilungen der dortigen Gymnasiallehrer Gaßmann und Vering.