ADB:Schneider, Franz Ritter von

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Artikel „Schneider, Franz Cölestin Ritter von“ von Julius Pagel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 54 (1908), S. 135–136, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schneider,_Franz_Ritter_von&oldid=- (Version vom 2. November 2024, 22:49 Uhr UTC)
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Schneider: Franz Cölestin Ritter von Sch., Arzt und Chemiker zu Wien, geboren am 13. September 1813 zu Krems in Niederösterreich, wurde in Wien Dr. med., prakticirte 1843–46 in Herzogenburg, wurde 1846 in Wien Assistent, 1850 Docent der Chemie an der Wiener Universität, 1852 Professor an der Josephs-Akademie, Mitglied des Militär-Sanitäts-Comités und der ständigen Militär-Commission im Ministerium des Innern. 1870 wurde er als ord. Professor an die Wiener Universität berufen, mußte aber dieser Stellung infolge eines Unfalls, der seine Augen betraf, 1876 entsagen, um als Ministerialrath und Sanitätsreferent in das Ministerium des Innern zu treten. Als solcher wirkte er bis 1888, nachdem er zum Präsidenten des [136] Obersten Sanitätsraths gewählt worden war. Sch. publicirte: „Grundzüge der allgemeinen Chemie, mit besonderer Rücksicht auf die Bedürfnisse des ärztlichen Studiums bearbeitet“ (Wien 1851); „Ueber den Einfluß der Naturwissenschaft, insbesondere der Physik und Chemie auf das Studium der Heilkunde. Inauguralrede“ (ebd. 1852); „Die gerichtliche Chemie, für Gerichtsärzte und Juristen bearbeitet“ (ebd. 1852); „Commentar zur neuen österr. Pharmacopöe, u. s. w.“ (ebd. 1855). Dazu eine Anzahl von chemischen Abhandlungen in den Sitzungsberichten der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der kaiserl. Akademie der Wissenschaften (seit 1849), chemische Analysen von Mineralquellen; in der Zeitschrift der Gesellschaft der Wiener Aerzte (1850): „Ueber das Chloroform und seine Verwandlung in Blausäure“. Er lebte zuletzt in Krems, ganz seinen wissenschaftlichen Studien und Forschungen hingegeben und starb am 29. November 1897.

Vgl. Biogr. Lex. hervorr. Aerzte, hrsg. v. Pagel, Berlin u. Wien 1901, S. 1515.